. Botanische Zeitung. Plants; Plants. 188 ^- Die Kopulation zeigt sich schon äußerlich durch eine Veränderung der Rasenfarbe an, die von schönem Grün in fahles Gelb umschlägt. Das ist besonders deutlich wahr- zunehmen nach mehrstündiger, heller Sonnenbeleuchtung, denn dann werden die Rasen durch die Gasblasen, die sich infolge der lebhaften Assimilation reichlich bilden und im Gewirr der Fäden festfangen, an die Wasseroberfläche gehoben, so daß eine wahre Spirogyrenwiese entsteht. Der Eintritt der Kopulation scheint im Freien an eine bestimmte Jahreszeit gebunden zu sein. So gibt Petit (I) für


. Botanische Zeitung. Plants; Plants. 188 ^- Die Kopulation zeigt sich schon äußerlich durch eine Veränderung der Rasenfarbe an, die von schönem Grün in fahles Gelb umschlägt. Das ist besonders deutlich wahr- zunehmen nach mehrstündiger, heller Sonnenbeleuchtung, denn dann werden die Rasen durch die Gasblasen, die sich infolge der lebhaften Assimilation reichlich bilden und im Gewirr der Fäden festfangen, an die Wasseroberfläche gehoben, so daß eine wahre Spirogyrenwiese entsteht. Der Eintritt der Kopulation scheint im Freien an eine bestimmte Jahreszeit gebunden zu sein. So gibt Petit (I) für Sp. neglecta als Kopulationszeit Mai und Juni an (in der Umgebung von Paris). Ich fand sie 1905 und 1906 in den gleichen Monaten kopulierend und auch im Juli, sonst aber während des ganzen Jahres nur vegetativ. Der Kopulationsbeginn zeigt sich nicht nur in der Verfärbung des Rasen an, sondern auch dadurch, daß die Fä*den sich wurmartig, wellig verbiegen, sich nach allen Richtungen unregelmäßig durcheinander- schieben und sich mannigfach verschlingen. Dadurch kommt es zu einer Art Geflechtbildung, wie sie von de Bary (I) für Sirogonium beobachtet worden ist. * Die Fäden biegen sich häufig sanft bogenförmig, oft aber plötzlich ganz scharf, fast im rechten Winkel. Die erste Krümmungs- art kommt zustande, wenn eine größere Zahl aufeinanderfolgender Zellen sich gleich- mäßig schwach nach der gleichen Seite hin krümmt. Eine scharfe Biegung aber ent- steht dadurch, daß eine einzelne Zelle knie- förmige Gestalt annimmt, wobei die beiden Schenkel des Knies hie und da fast einen rechten Winkel bilden. Solche Zellen er. innern dann lebhaft an die kopulierenden Zellen von Sirogonium, Craterospermum oder Genicularia (vergleiche de Bary I, Taf. II, Fig. 1; Taf. III, Fig. 1, 2; Taf. IV, Fig. 6.). Die aufeinanderfolgenden Krümmungen eines Fadens liegen meist in verschiedenen, beliebig wechselnden Ebenen. Diese regel- lose Aufeinanderfolge kann aber einer ge- set


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