. Die Gartenwelt. Gardening. 340 Die Gartenwelt. XXIV, 36 verdickte Knospen an den Sträuchern dadurch auf, daß sie nicht wie die anderen aufbrechen, sondern in geschlossenem Zustande verharren. Die so deformierten Knospen (Abb. 1) sind nichts anderes als Gallen, zu deren Bildung die Pflanzen bekanntermaßen nicht nur durch den Befall seitens parasitisch lebender Tiere, sondern auch durch allerlei Schmarotzer aus dem Pflanzenreiche veranlaßt v^'erden. Je nach dem Erreger und den von ihm befallenen Teilen der Wirtspflanze nehmen solche Gallen die verschiedenartigsten, stets aber charakte- ristisc


. Die Gartenwelt. Gardening. 340 Die Gartenwelt. XXIV, 36 verdickte Knospen an den Sträuchern dadurch auf, daß sie nicht wie die anderen aufbrechen, sondern in geschlossenem Zustande verharren. Die so deformierten Knospen (Abb. 1) sind nichts anderes als Gallen, zu deren Bildung die Pflanzen bekanntermaßen nicht nur durch den Befall seitens parasitisch lebender Tiere, sondern auch durch allerlei Schmarotzer aus dem Pflanzenreiche veranlaßt v^'erden. Je nach dem Erreger und den von ihm befallenen Teilen der Wirtspflanze nehmen solche Gallen die verschiedenartigsten, stets aber charakte- ristische Formen an. Im vorliegenden Falle handelt es sich um Knospengallen, welche auf das Parasitieren einer Gall- milbe zurückzuführen sind. Im Gegensatz zu anderen Milben der uns bereits be- kannten achtbeinigen spinnenähnlichen Form besitzen die Gallmilben als Folge einer weitgehenden Anpassung an die parasitische Lebensweise nur noch die beiden vorderen Bein- paare. Der Körper ist wurmförmig gestreckt und fein ge- ringelt. Er trägt am hinteren Ende Schwanzlappeo, unter deren Zuhilfenahme sich die dem bloßen Auge kaum wahr- nehmbaren Tiere im Gegensatz zu ihren sehr beweglichen achtbeinigen Verwandten nur sehr träge und kaum merklich vorwärts zu schieben vermögen. Die Johannisbeergallmilbe (Abb. 2), welche oft zu meh- reren Tausenden das Innere der Knospen bewohnt, saugt dort die jungen Blattanlagen aus und ruft das Anschwellen jener zur Gallenform hervor. Die Gallen dienen ihr gleich- zeitig als Winterquartier. Hier legt sie in den Frühlings- monaten auch ihre Eier ab, aus denen bald neue Tiere schlüpfen, die etwa von Mitte März an die Knospengallen verlassen. Mit diesen sterben die alten Tiere ab. Die so der Galle in großer Zahl entschlüpften jugendlichen Milben finden sich von Mai bis Juni, vorwiegend zwischen Blatt und Knospe, außen am Strauche freilebend. Sie sollen, wohl durch ihr Saugen, auch an den Blättern durchscheinende Flecken erzeugen, an deren U


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