. Die Gartenwelt. Gardening. VIII, 15 Die Gartenwelt. 171 der Kaiserin Augusta, auf Veran- lassung des dortigen VerschiJnerungs- vereins gepflanzt. Infolge des stren- gen Winters 1880 wurde die immerhin schon stattliche Pflanze derartig vom Fi'ost mitgenommen, dal) sie dicht über der Erde abgeschnitten werden mußte; trotz alledem raffte sie sich wieder auf, indem zwei Sprößlinge dicht über dem Boden austrieben und kräftig gediehen, so daß sie sich in der verhältnismäßig kurzen Zeit von 25 Jahren zu der gegenwärtigen stattlichen Höhe erhoben haben. Trotzdem nun die Cedern bei uns so schwer ausd
. Die Gartenwelt. Gardening. VIII, 15 Die Gartenwelt. 171 der Kaiserin Augusta, auf Veran- lassung des dortigen VerschiJnerungs- vereins gepflanzt. Infolge des stren- gen Winters 1880 wurde die immerhin schon stattliche Pflanze derartig vom Fi'ost mitgenommen, dal) sie dicht über der Erde abgeschnitten werden mußte; trotz alledem raffte sie sich wieder auf, indem zwei Sprößlinge dicht über dem Boden austrieben und kräftig gediehen, so daß sie sich in der verhältnismäßig kurzen Zeit von 25 Jahren zu der gegenwärtigen stattlichen Höhe erhoben haben. Trotzdem nun die Cedern bei uns so schwer ausdauern und selten eine so stattliche Höhe und solches Alter erreichen, heimeln sie uns an; es sind alte Bekannte aus unserer frühen Jugend. Schon damals lernten wir, daß Kiinig Salomo den hohen Nutz- wert der Ceder kannte und dieselbe in ihrer Heimat, dem Libanon, große Flächen als Wald bedeckte. Der Wert des Cedernholzes wurde von je her hoch bemessen. Herr Hof- gärtner Wiß teilte mir auch mit, daß der Sultan dem deutschen Kaiser geschenkweise zwölf Cedern und verschiedene andere Koniferen durch einen seiner Hofgärtner übersandte, als Andenken an die Palästiuareise. Diese Cedern kamen nach Sanssouci und wurden von hier aus auf die ver- schiedenen Gärten verteilt. Auch im Homburger Schloßgarten befinden sich drei Exemplare hiervon, welche sich bis jetzt freudig entwickelt haben. So stehen wir vor diesen Riesen ihrer Art und bewundern ihre Schon-. heit, ihre Größe, ihr Alter; ja wir lernen auch nach einem beson- ders günstigen heißen Sommer ihre ausgereiften Früchte kennen. Trachten immer mehr ihre Existenzbedingungen kennen zu lernen in bezug auf Lage, Bodenbeschaffenheit, Klima etc., um alles dieses bei unsern Anpflanzungen mit Verständnis berücksichtigen zu können. Lassen wir uns in dieser Erkenntnis, im emsigen Streben nicht mitreißen von dem gegenwärtigen leichtlebigen Strom der Zeit. Unsere Bäume, unser Wald sind dem Fortschritt nicht ge
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