. Biologisches Centralblatt. Biology; Biology. 292 F. Schanz, Wirkungen des Lichtes auf die Pflanze. daß die Assimilation vor allem von den langwelligeren Lichtstrahlen besorgt wird. Eine Erklärung, warum der einen Strahlenart diese, den anderen jene Wirkung zukommt, konnte ich in der mir zu- gängigen Literatur nicht finden. Ich meine aber, sie aus den phy- siologischen Untersuchungen am Tier und Menschen geben zu können. Den Strahlen verschiedener Wellenlänge kommt eine ganz verschiedene Tiefenwirkung zu. Je kurzwelliger die Strahlen, desto weniger tief vermögen sie in die Gewebe einzudringen
. Biologisches Centralblatt. Biology; Biology. 292 F. Schanz, Wirkungen des Lichtes auf die Pflanze. daß die Assimilation vor allem von den langwelligeren Lichtstrahlen besorgt wird. Eine Erklärung, warum der einen Strahlenart diese, den anderen jene Wirkung zukommt, konnte ich in der mir zu- gängigen Literatur nicht finden. Ich meine aber, sie aus den phy- siologischen Untersuchungen am Tier und Menschen geben zu können. Den Strahlen verschiedener Wellenlänge kommt eine ganz verschiedene Tiefenwirkung zu. Je kurzwelliger die Strahlen, desto weniger tief vermögen sie in die Gewebe einzudringen. Lassen wir z. B. auf die Hornhaut des Auges das Licht einer Quarzlampe einwirken, so sehen wir während der Belichtung keine Verände- rung, erst nach einer mehrstündigen Latenzzeit beginnt die Reaktion. Es kommt zur Zerstörung nur der allerobersten Schicht, ganz gleich ob wir fünf Minuten oder eine Stunde belichtet haben. In den allerobersten Schichten bleiben die Strahlen, die diese Wirkung erzeugen, stecken. Die Epidermis der Blätter ist derber als das Epithel unserer Hornhaut, sie wird bis zu viel größeren Wellen- längen das kurzwellige Licht verschlucken. Diese Strahlen gelangen auch bei langanhaltender Belichtung nicht oder nur in geringem Maße zu den Chlorophyllkörnern der Pflanzen, sie können daher auf die Assimilation nur geringen Einfluß haben; ihre Wirkungen müssen sich aber in der Epidermis bemerkbar machen. Die Unterschiede in den Licht- und Schattenblättern, die Sonnenstellung der Blätter, wie die übrigen Erscheinungen des Heliotropismus dürften als Wir- kungen dieser Strahlen anzusehen sein. Zur Deutung meines oben geschilderten Versuches reichten mir aber diese Erscheinungen nicht aus. Lange habe ich weiter in der Natur gesucht, um Erschei- nungen zu finden, die sich aus obigen Versuchen erklären. Bota- nikern, Förstern, Landwirten habe ich dieselben gezeigt. Von keiner Seite erhielt ich eine befriedigende Erklärung, und so blieben. Fi
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