. Gedanken über Stil in der Baukunst . gut zu sprechen ist. Aber stimmt dieser Satz mit dem prinzipiellen GrundsatzVioIIct-Ie-Ducs überein: „Toute Forme qui n^est pas ordonnee par la structuredoit ctre repoussee?** Ich zog auis Sempers Buch jene Sätze heraus, scheinbarnicht zusammenhängend, sie gehören aber doch zusammenund können als Stilgrundlage dienen. Wir fragen uns doch:weshalb die Werke früherer Kunst einen ruhigen, dagegendie unsrigen einen unruhigen Eindruck machen? Ruhe istdie Hauptqualität, selber nicht Ursache, sondern Folge einerAnzahl von Qualitäten, die sich uns sofort aufdräng


. Gedanken über Stil in der Baukunst . gut zu sprechen ist. Aber stimmt dieser Satz mit dem prinzipiellen GrundsatzVioIIct-Ie-Ducs überein: „Toute Forme qui n^est pas ordonnee par la structuredoit ctre repoussee?** Ich zog auis Sempers Buch jene Sätze heraus, scheinbarnicht zusammenhängend, sie gehören aber doch zusammenund können als Stilgrundlage dienen. Wir fragen uns doch:weshalb die Werke früherer Kunst einen ruhigen, dagegendie unsrigen einen unruhigen Eindruck machen? Ruhe istdie Hauptqualität, selber nicht Ursache, sondern Folge einerAnzahl von Qualitäten, die sich uns sofort aufdrängt, unduns auf tausend Meter schon ein ahes Bauwerk zwischenneuen erkennen läßt. 28 Da nun, wie gesagt, diese Ursache „Stil ist, kommt esschließlich nur darauf an, was denn unter Stil zu verstehensei. Nun gibt Semper zwar eine sehr schöne Definition vondieser so schwer zu umschreibenden Eigenschaft: sie lautet:„Die Übereinstimmung einer Kunsterscheinung mit ihrerEntstehungsgeschichte, mit allen Vorbedingungen und Um-. ständen ihres Werdens*, aber dies bezieht sich mehr aufdie Bewegung selber, also eventuell auch auf die scheint mir daher folgende doch verständlicher, weilpraktischer, indem sie sich mehr auf das Kunstwerk selberbezieht. Ich meine diese, diCf wenn ich nicht irre, von Goetheherrührt: „Stil ist Einheit in der Vielheit.** 29 Mit dieser Erklärung wären wir wohl einen Schritt weiter,denn sie bringt uns zum Ziel der Ruhe; denn wo Einheitist, ist Ruhe. Wie bringen wir nun Einheit in die Vielheit, d. i. Einheitin die Vielheit der zusammenkommenden Teile. Eine An-deutung dazu finde ich bei Semper. Geht bei der Natur in die Lehre, d. h. seid sparsam inder Wahl eurer Motive, das schützt vor Verirrungen, dienur nachteilig in bezug auf die Ruhe wirken; seid nichtbange, dadurch zu nüchtern zu werden, d. h. phantasielos,denn die Natur beweist, daß der höchste Kunstreichtumsogar bei der größten Beschränkung möglich ist; sagt nichtauc


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