. Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Geology; Paleontology. F. Karrer, Geologie der K. F. J. Hochquellen-Wasserleitung. 393 N. Fig. 92. 3V,1 ^2? 3° 2' Im Sommer 1876 wurden in der besprochenen, Herrn Leopold Seitz in Leobersdorf gehörigen, Schottergrube abermals zwei Gräber aufgefunden, beide durch die eigenthümlichen Vorkommnisse besonders interessant. Das eine (Fig. 92), im Beisein des Hrn. F. Karr e r aufgedeckt, erwies sich als eine in den Diluvial- Schotter eingetiefte Grube von 1'4 Meter Tiefe, mit Bruchsteinen sorgfältig ausgelegt. In derselben lag der Verstorbene, mit dem Ant


. Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Geology; Paleontology. F. Karrer, Geologie der K. F. J. Hochquellen-Wasserleitung. 393 N. Fig. 92. 3V,1 ^2? 3° 2' Im Sommer 1876 wurden in der besprochenen, Herrn Leopold Seitz in Leobersdorf gehörigen, Schottergrube abermals zwei Gräber aufgefunden, beide durch die eigenthümlichen Vorkommnisse besonders interessant. Das eine (Fig. 92), im Beisein des Hrn. F. Karr e r aufgedeckt, erwies sich als eine in den Diluvial- Schotter eingetiefte Grube von 1'4 Meter Tiefe, mit Bruchsteinen sorgfältig ausgelegt. In derselben lag der Verstorbene, mit dem Antlitz gegen Osten ge- wendet. Was aber besonders merkwürdig ist, zu seinen Füssen lagen fünf Schädel, in der Richtung von Nord nach Süd wohl aneinander gereiht. Diese Köpfe sind klein, ziemlich lang gestreckt und rühren von jungen Individuen her; bei dreien waren die letzten Mahlzähne noch nicht durchgebrochen; von sonstigen Knochen der Eigenthümer dieser Schädel fand sich keine Spur, nicht einmal ein Bestandteil der Wirbelsäulen. Auch die dem hier Bestatteten beigegebenen Artefacte verdienen besondere Beachtung. Dieselben bestehen in einer sehr zart ausgearbeiteten Pfeil- spitze aus Feuerstein, in Form eines spitzwinkeligen Dreieckes, 2-4 Cent, lang, unten 13 Cent, breit, mit fein und kunstreich gezähnten Seiten1), ferner aus zwei Ringen von Bronce, mehreren Thongefässen und vielen durchbohrten Thierzähnen. Von den Ringen ist nur einer vollständig; er besteht aus einem 0-4 Cent, starken, an den Enden sich verjüngenden und hier flach geschlagenen und nach aussen aufgerollten Bronce-Draht. Es ist die Form der Halsringe oder Torques, deren bei Tulln und Retz sehr viele gefunden wurden, doch könnte dieser bei seinem geringen Durchmesser von 11 Cent, höchstens von einem Kinde getragen worden sein; für einen Mann (und ein solcher dürfte der hier Bestattete dem Skelette und der mitgegebenen Pfeilspitze nach gewesen sein) erscheint er entschieden zu klein. Der


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