. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. t Evolution von Brillenvögeln 429. Abb. 4: Korrelation von Schwanz-Flügel-Verhältnis und Lauf-Flügel-Verhältnis zu Flügellänge der Speirops-ArtQU. Jede Gründerpopulation hatte damit ihr eigenes und von den anderen verschiede- nes „Entwicklungsprogramm". Das betrifft sow^ohl Farbkombinationen wie auch Größenrelationen. Ein starker Selektionsdruck, der Entwicklungen kanalisieren könnte, ist bei diesen sehr ähnlichen ökologischen Verhältnissen auf den Inseln kaum


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. t Evolution von Brillenvögeln 429. Abb. 4: Korrelation von Schwanz-Flügel-Verhältnis und Lauf-Flügel-Verhältnis zu Flügellänge der Speirops-ArtQU. Jede Gründerpopulation hatte damit ihr eigenes und von den anderen verschiede- nes „Entwicklungsprogramm". Das betrifft sow^ohl Farbkombinationen wie auch Größenrelationen. Ein starker Selektionsdruck, der Entwicklungen kanalisieren könnte, ist bei diesen sehr ähnlichen ökologischen Verhältnissen auf den Inseln kaum anzunehmen. Jede Inselpopulation hatte schließlich die ihr eigene Korrelation der Maße, die sich im Anstieg der Regressionsgeraden darstellt. So ging bzw. geht beispielsweise eine Vergrößerung der Flügel in der Population auf Sao Tome (5. lugubris) einher mit einer geringeren Verlängerung des Schwanzes als in der Population von Principe (S. leucophoeus) (Abb. 2). Die morphologischen Veränderungen der Inselpopulationen gegenüber der Ur- sprungsform erfolgten offenbar in der Richtung, die jetzt noch in den Maßkorrela- tionen der einzelnen Populationen erkennbar sind. Die Lage der Regressionsgeraden läßt damit auch den Schluß zu, daß die Ursprungsform eine geringe Größe hatte und die Differenzierung auf dem Wege der Vergrößerung der Inselformen erfolgte. Daß 5. melanocephalus auf dem Kontinent die kleinste Art ist, würde diese Hypothese stützen. Betrachtet man die Diagramme unter der Annahme, daß die Ursprungsform aller Speirops-ArtQn die Proportionen der Festlandart S. melanocephalus aufwies, läßt sich die Abb. 4 einleuchtend interpretieren. Besonders deuthch werden die Zusam- menhänge auch durch den positiven Anstieg der Regressionsgeraden bei Schwanz- und Flügellänge und den negativen bei Lauf- und Flügellänge. Es sind zufällig zwei gegensätzlich gerichtete Tendenzen der Merkmalskombinationen, die sich aber har- monisch in das Bild


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