. Die Gartenwelt. Gardening. Erysimum pumilum. Schau zu tragen. Sie fühlten sich oft geradezu beleidigt, wenn man etwas weniger Arten und Sorten wünschte. Zu- dem wurde viel zu viel hineingepackt in die Anlagen. Es dauerte kein Jahr, da begann zwischen den Pflanzen schon der wütende Kampf ums Dasein. Stauden und Sträucher gingen ein, Bäume verkümmerten, und oft gerade die, auf deren besondere Entfaltung man gerechnet hatte. So wurde die Anlage mit zunehmendem Alter immer wüster und strup- piger, trotz oder gerade durch fortwährende Pflege und Nachpflanzung. Gewiß haben wir auch unter den Lands
. Die Gartenwelt. Gardening. Erysimum pumilum. Schau zu tragen. Sie fühlten sich oft geradezu beleidigt, wenn man etwas weniger Arten und Sorten wünschte. Zu- dem wurde viel zu viel hineingepackt in die Anlagen. Es dauerte kein Jahr, da begann zwischen den Pflanzen schon der wütende Kampf ums Dasein. Stauden und Sträucher gingen ein, Bäume verkümmerten, und oft gerade die, auf deren besondere Entfaltung man gerechnet hatte. So wurde die Anlage mit zunehmendem Alter immer wüster und strup- piger, trotz oder gerade durch fortwährende Pflege und Nachpflanzung. Gewiß haben wir auch unter den Landschaftsgärtnern des 19. Jahrhunderts manchen verständigen Kopf gehabt, welcher sich in der Beschränkung als Meister erwies und sich nicht in Kleinkrämerei gefiel. Betrachten wir nun die mustergiltigen Anlagen dieser Art, so fällt uns zunächst eine Ruhe und Einfachheit auf, welche durch die Wirkung von Bäumen in möglichst wenigen Arten, oft nur einer (Haine), erreicht wurde. Allerdings ist ihre Pflanzweite bezw. Stellung wohl überlegt in Anbetracht ihrer Erscheinung bei zunehmendem Alter. Sie ganz allein genügen ohne weiteres für die Gartenwirkung. Nun erst kam die Pflanzung zweiter Ordnung, große und kleine Sträucher. Auch hierbei wurden die Pflanzungen, die dauernd bleiben sollten, großzügig zu den Baumgruppen an- gesetzt. Da sie sich meist nur in freier oder sonniger Lage gut entwickeln konnten, mußte auch hierbei in Anbetracht der Größe der Anlage oft eine große Zurück- haltung geübt werden, um die reine Wirkung der Wiesen- flächen nicht zu stören. Da die eben geschilderte Pflanzung für die ersten Jahre allein in ihrer Jugend etwas kahl und dürftig wirkte, erhielten die Baumpartien Strauchpflanzung als Unterholz, welches etwas Fülle gab, aber bei Großwerden der Bäume verschwinden sollte. Ja, man pflanzte selbst die Bäume dichter und schlug später die Lückenbüßer heraus. Selbständiger und beweglicher war die Pflanzung dritter Ordnung,
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