. Geschichte des Kostüms. r, die Fig. i anscheinend noch einen weiteren Rock. Das Haar derBraut ist aufgelöst, was seit dem i3. Jahrhundert keine allgemeine Mädchensitte mehrwar-, die beiden anderen Frauen tragen der Mode entsprechende Schleier. Während die obere Reihe der Tafel einem Gemälde aus der ferraresischenSchule entnommen ist, das sich im Berliner Kaiser Friedrich-Museum befindet, gibtdie untere Reihe Typen wieder aus venezianischen Gemälden des Gentile Belliniin der Accademia (Museum) zu Venedig. Sie führen uns in die reichste und mächtigstePeriode der Seestadt, die damals 2600 solch


. Geschichte des Kostüms. r, die Fig. i anscheinend noch einen weiteren Rock. Das Haar derBraut ist aufgelöst, was seit dem i3. Jahrhundert keine allgemeine Mädchensitte mehrwar-, die beiden anderen Frauen tragen der Mode entsprechende Schleier. Während die obere Reihe der Tafel einem Gemälde aus der ferraresischenSchule entnommen ist, das sich im Berliner Kaiser Friedrich-Museum befindet, gibtdie untere Reihe Typen wieder aus venezianischen Gemälden des Gentile Belliniin der Accademia (Museum) zu Venedig. Sie führen uns in die reichste und mächtigstePeriode der Seestadt, die damals 2600 solche Patrizier zählte, deren Jahreseinkünfte700—4000 Dukaten oder mehr betrugen, bei einem sehr viel höheren Geldwert alsheute. — Abgesehen von der Jugend (Fig. 10) herrschen Oberröcke und schauben-artige, vorne offene Mäntel, und zur Verwendung kommen kostbare Brokat-, Sammet-und Scharlachstoffe, sowie Pelzverbrämung. Kopfbedeckung ist das Barett, über demnoch der abgeplattete Hut getragen werden kann. 111. MAX. ITALY XVTH CENTURY ITALIEN 15. JAHRHUNDERT ITA LI E XViime SIl^CLE GEDRUCKT UND VERLEGT BEI ERNST a -r; -,y-,;:r 112ITALIEN XV. JAHRHUNDERT 12 3 4 5 6 7 8 9 10 1—10 nach A. von Heyden, Blätter für Kostümkunde, aus Gemälden des Quattrocento. Die obere Reihe beginnt mit einem sogenannten Fante (von lat. ,,infans\einem jungen Lohnsoldaten, wie sie, oft aus guter Familie, in den Dienst der Stadt-herren eintraten oder auch der Condottieri, der Kriegsunternehmer, wie man siebezeichnen kann. Diese jungen Fanten in ihrer leichtverständlichen Geckerei sinddie rechten Vorläufer des späteren artverwandten Landsknechtstums, in das ja auchsehr viele arme Ritterkinder eintraten. Übrigens hat sich unser Begriff „Fant nichterst im i5. Jahrhundert aus diesem ,,fante gebildet, sondern ist schon früher mittel-alterlich (— „vanz —) auf demselben Stamm gewachsen. — Unsere Fig. i führtden (hier abgeschnittenen) Spieß und einen rot


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