Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . Ahlv LM(). (irundriss des Entwurfes Michelangeloszum Juliusfrrabnial vom Jahre Vergleiche auch die Zeichnungen auf Taf. Fig. 4 und Taf. XXXU, Fig. 3 und 4. ?343 Der Sarkophag wird wieder der Tradilion gemäss parallel zur Wandgestellt. Die klägliche Figur des Papstes ahmt die von Sansovino einge-führte Lage des Toten nach, die Nischen von Hermen flankiert und darüber diesit/enden Statuen ergeben im Prinzip wieder das Sansuvinosche Nischenschema. Michel-angelo war also der Form nach wieder da angela


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . Ahlv LM(). (irundriss des Entwurfes Michelangeloszum Juliusfrrabnial vom Jahre Vergleiche auch die Zeichnungen auf Taf. Fig. 4 und Taf. XXXU, Fig. 3 und 4. ?343 Der Sarkophag wird wieder der Tradilion gemäss parallel zur Wandgestellt. Die klägliche Figur des Papstes ahmt die von Sansovino einge-führte Lage des Toten nach, die Nischen von Hermen flankiert und darüber diesit/enden Statuen ergeben im Prinzip wieder das Sansuvinosche Nischenschema. Michel-angelo war also der Form nach wieder da angelangt, von wo er vor 40 Jahren ausge-gangen war. Um dem Untergeschoss nur einigermassen den Charakter eines Grabmalszu geben, mag sich Michelangelo zur Fortlassungder Sklaven und der Herstellung zweierneuer Figuren entschlossen haben, einer Umwandlung der Spes und Fides in die Personi-fikationen des aktiven und kontemplativen Lebens, das einzige Zeichen des Humanismus. Abb. -it. Michelangelo, Grabmal Julius 11. Korn, San Pielro in Vincoü. an diesem Monumente. Der Oberbau kann kein Verhältnis zum Unterbau Horizontale der fast wie eine Karrikatur erscheinenden, winzigen Grabfigur wirktzwischen den mächtigen Vertikalen lächerlich. Michelangelo nahm eine das Auge krän-kende Scheidung seiner eigenen Arbeit und der der Gehilfen vor, so dass das Grabmal inzwei Teile, einen unteren und oberen zerrissen wird. Die Sybille und der Prophet er-scheinen wie Riesen neben der Zwergfigur des Papstes und als plumpe, geistlose Gesellenneben den Figuren des Unterbaues. Der kleinlich wirkenden, unscheinbaren Madonnawendet der F^apst den Rücken zu, ängstlich bemüht, auf seinem Lager Platz zu war in diesem letzten Grabmalsentwurf bemüht, sich der Ueber- Jusil, np. .S. :-i; meint hierin ein Zeichen fUr den religiösen Wandel erblicken zu müssen. Die beidenSklaven waren /.weifellos jel/l (ür die .\ischen. nicht mehr für


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