Handbuch der gesammten Augenheilkunde . dgleiten zu lassen. (Der Spiegel wird verfertigtvon dem Instrumentenmacher in Leipzig.) Da, wie wir gesehen haben (§ 56), auchdie Grösse des aufrechten, ophthalmoscopi-schen Bildes von der Refraction des untersuch-ten Auges und den Bedingungen (Länge der Axe,oder Stärke der Krümmung) abhängt, welchederselben zu Grunde liegen, so sollte man schlies-sen, dass sich mit Hülfe dieser Vergrösserung nichtnur die Refraction bestimmen, sondern auch dieDifterenzialdiagnose machen lasse, ob eine Befrac-tionsanomalie auf Veränderung der Bulbuslänge,oder auf Ve


Handbuch der gesammten Augenheilkunde . dgleiten zu lassen. (Der Spiegel wird verfertigtvon dem Instrumentenmacher in Leipzig.) Da, wie wir gesehen haben (§ 56), auchdie Grösse des aufrechten, ophthalmoscopi-schen Bildes von der Refraction des untersuch-ten Auges und den Bedingungen (Länge der Axe,oder Stärke der Krümmung) abhängt, welchederselben zu Grunde liegen, so sollte man schlies-sen, dass sich mit Hülfe dieser Vergrösserung nichtnur die Refraction bestimmen, sondern auch dieDifterenzialdiagnose machen lasse, ob eine Befrac-tionsanomalie auf Veränderung der Bulbuslänge,oder auf Veränderung der Brechkraft des diop- trischen Systems beruhe. Dies wäre allerdings auch möglich , wenn der Augen-grund Objecte von constanter, bekannter Grösse hätte : dann würde deren Ver-grösserung im aufrechten Bilde einen directen Massstab zur Bestimmung der Re-fraction abgeben. Es giebt aber keine solchen Theile, vielmehr zeigt der Durch-messer der Papille, der Gefässe der Macula lutea unter normalen Verhältnissen. 1) Klin. Monatsbl. X. 1872. pag. 307. 2) Klin. Monatsbl. X. 1872. pag. 2S7. 3; Ann. dOculist. LXX. 1873. pag. 207. 136 I- Snellen u. Landolt, Die Functionspriifungen des Auges. schon viel grössere Verschiedenheiten, als hohe Grade von Refractionsanomalienim aufrechten Bilde hervorzurufen im Stande wären. Es lässt sich also damitdie Refraction nicht bestimmen. Dasselbe gilt auch für die Grösse des umge-kehrten Bildes. Anders verhält es sich dagegen mit der Entfernung, inwelcher dieses zu Stande kommt. Diese hängt bei gleicher Stärke, und glei-chem Stande des Convexglases — die wir kennen — nur von der Refraction desAuges ab vergl. Formel 10 und li §58), und es lässt sich diese auch wirklichmit Hülfe der Entfernung, in welcher das umgekehrte Bild zu Stande kommt,bestimmen. Es handelt sich nur darum, ein practisches Convexglas zu wählen,welches für die Grade der Refractionsanomalien, die man zu bestimmen wünscht,genügende Differe


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