. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 124 DIE GARTENKUNST. X, 7 Nun möchte ich beileibe nicht so verstanden sein, als ob ich grundsätzlich Bedenken gegen die Errich- tung von bildnerischen Denkmälern hätte. Ich wollte nur ganz flüchtig den Gedanken streifen, daß es Denkmäler gibt, die mit der Aufstellung von Büsten und Figuren, überhaupt mit den bildenden Künste nichts zu tun haben. Ich finde jedoch das Bestreben nicht minder berechtigt, die Erinnerung an einen verdienten Menschen durch ein allgemein zugäng- liches Kunstwerk zu beleben. Leider glaubt man nun solchem Kunstw


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 124 DIE GARTENKUNST. X, 7 Nun möchte ich beileibe nicht so verstanden sein, als ob ich grundsätzlich Bedenken gegen die Errich- tung von bildnerischen Denkmälern hätte. Ich wollte nur ganz flüchtig den Gedanken streifen, daß es Denkmäler gibt, die mit der Aufstellung von Büsten und Figuren, überhaupt mit den bildenden Künste nichts zu tun haben. Ich finde jedoch das Bestreben nicht minder berechtigt, die Erinnerung an einen verdienten Menschen durch ein allgemein zugäng- liches Kunstwerk zu beleben. Leider glaubt man nun solchem Kunstwerk stets die Gestalt und die Gesichtszüge des Verstorbenen geben zu müssen. Dieser Gebrauch scheint mir be- sonders deshalb verfehlt zu sein, weil in den seltensten halten, dem das Denkmal gewidmet ist. Wenn wir so dem schaffenden Künster in jeder Richtung mehr Freiheit geben würden, dann würden wir auch wieder bessere Denkmalskunst bekommen. — Könnte nicht zum Beispiel ein bedeutender Universitätslehrer da- durch gefeiert werden, daß ihm zu Ehren ein Portal der Universität mit reichem bildnerischen Schmuck ver- sehen wird ? Erfreulicherweise hat das Verständnis für eine künstlerisch sinnvolle Denkmalspflege in dem letzten Jahrzehnt wieder zugenommen. Ich erinnere nur an das Hamburger Bismarckdenkmal von Leder er an das monumentale Völkerschlachtsdenkmal von Schmitz und die Bismarcktürme von Kreis. Stellen wir uns nun zum Schluß die dem Leser. * v :: w Wettbewerbsentwurf für den Schillerpark zu Berlin von P. Tilsner und Fr. Holenbeck, Düsseldorf. Maßstab ca. i : 7500. Fällen der Bildhauer den Verstorbenen gekannt, ge- schweige denn Studien nach ihm gemacht hat, viel- mehr nach einigen Photographien die einzelnen Formen zusammensuchen muss. Nur in seltenen Fällen be- sitzen daher die so entstandenen Denkmäler Kunst- wert. Sie sind langweilig und werden nur von be- sonders pflichteifrigen bädekerbewaffneten Fremden angeschaut. Gewiss ist es wü


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