. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXIII. 22. August 1919. Nr. 34. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Obstbau. Weinkulturen ohne Formschnitt. (Hierzu vier Abbildungen nach für die „Gartenwelt" gefertigten Aufnahmen des Verfassers.) Eine eigentümliche Weinkultur, die allgemeines Interesse beanspruchen dürfte, hatte ich Gelegenheit, auf der Cilicischen Ebene, Vorderasien, kennen zu lernen. Das subtropische Klima dieses Gebietes begünstigt das üppigste Wachstum, das bei angewan


. Die Gartenwelt. Gardening. Illustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXIII. 22. August 1919. Nr. 34. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Obstbau. Weinkulturen ohne Formschnitt. (Hierzu vier Abbildungen nach für die „Gartenwelt" gefertigten Aufnahmen des Verfassers.) Eine eigentümliche Weinkultur, die allgemeines Interesse beanspruchen dürfte, hatte ich Gelegenheit, auf der Cilicischen Ebene, Vorderasien, kennen zu lernen. Das subtropische Klima dieses Gebietes begünstigt das üppigste Wachstum, das bei angewandter Bewässerung während der langanhaltenden Trockenzeit noch wesentlich gesteigert wird. Die Obst- und Gemüsegärten sind infolgedessen voll kraftstrotzender Fülle und bringen reiche Ernten. Zwar sieht ein solcher Garten ziemlich regellos aus, aber gerade dieser Anblick, der die südländisdie Fruchtbarkeit widerspiegelt, erzeugt das Gefühl unbegrenzter Erzeugungsmöglichkeiten. Und es bedarf weiter keines Beweises, daß bei geregelter, planmäßiger Bewirt- schaftung und mit Berücksichtigung unserer heutigen Kultur- technik die Ergiebigkeit um vieles zunehmen könnte. Unter den angebauten Pflanzen steht die Weinrebe mit an erster Stelle. Der Wein wird hier auf der Adanaebene nicht, wie etwa in Syrien, in weitausgedehnten Feldern (siehe beistehende Abbildung) von mehreren Quadratkilometer Fläche kultiviert, der Fellache betreibt den Weinbau gartenmäßig und gründlich. Die Weintraube dient gewöhnlich nur dem Rohgenuß, und die hier gepflegten Weinsorten be- kräftigen das Urteil, daß die Rebe die edelste aller Früchte ist. Neben dem Frischverbrauch wird hier und da die Rosinengewinnung betrieben, die ledig- lich örtliche Bedeutung besitzt; außerdem keltert der jüdische oder christliche Gartenbesitzer für eigenen Bedarf seine Trauben zu Wein. Die Trester spielen in der ortsüblichen Brandweinherstellung eine ge- wisse Rolle. Die üblichste Form der Rebenk


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