Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . enzung ejnemehr wechselnde, fluk-tuierende, den Wind- undTerrainverhältnissen an-gepaßte Form zeigend, istdiese Wolkenschicht nachoben meist schärfer gegeneine äußerst ruhige, durch-sichtige, weil trockeneAtmosphäre abgegrenztund erscheint uns, vonhöherem Standpunkte ausgesehen, wie eine ruhendeSchneeebene. Auch aufden Südgehängen derInseln bildet sich infolgedertagsüber aufsteigendenSeebriese Wolke, dochviel seltener und unzu-sammenhängender als aufder Luvseite des Nordostpassates. Um die Westseiten der Inseln greift das trocken-heiße


Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . enzung ejnemehr wechselnde, fluk-tuierende, den Wind- undTerrainverhältnissen an-gepaßte Form zeigend, istdiese Wolkenschicht nachoben meist schärfer gegeneine äußerst ruhige, durch-sichtige, weil trockeneAtmosphäre abgegrenztund erscheint uns, vonhöherem Standpunkte ausgesehen, wie eine ruhendeSchneeebene. Auch aufden Südgehängen derInseln bildet sich infolgedertagsüber aufsteigendenSeebriese Wolke, dochviel seltener und unzu-sammenhängender als aufder Luvseite des Nordostpassates. Um die Westseiten der Inseln greift das trocken-heiße Klima der Südgehänge mehr oder minder weit herum. Diese Wolkenregion nun ist, jedoch wohlgemerkt eigentlich nur auf der Nordost-seite der Inseln, die eigentliche Zone des Baumwuchses auf den Kanaren,.welcher jedoch infolge der jahrhundertelangen spanischen Mißwirtschaft leider instarkem Schwinden begriffen ist. In der vorspanischen Zeit hat die Baumzone inmanchen Lagen sogar noch weiter hinabgereicht, vielleicht an einigen Stellen bis Juniperus phoenicea L. mit durch den Nordostpassat umgeformter Krone aus einem tausendjährigen Urwald auf der Westspitze von Ferro. No. 20. Dendrologische Wanderungen auf den Kanarischen Inseln. 287 die hohen Ränder der Steilklippen. In neuerer Zeit erwacht zwar der Sinn für dieErkenntnis des durch Raubbau erwachsenen Verlustes so vieler natürlicher Wald-flächen, doch wird leider mit nur unzureichenden Mitteln gegen jenes Übel an-gekämpft, die lediglich in einer hier und da erhöhten Buße für unerlaubten Nieder-schlag des Holzes bestehen. Denn am Kernpunkt des Übels, dem Mangel einereigentlichen Forsteinrichtung, ist bis jetzt nichts geändert. Es wird nur geschlagen,aber nichts nachgepflanzt. Daß es immer noch ausgedehnte Wälder gibt, nament-lich auf Palma und Gomera, liegt an der ungeheuren Regenerationskraft von Klimaund Boden, sowie an der schwierigen Zugänglichkeit vieler mit noch jungfräulichemUrwalde bestan


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