. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 308 VI. Kapitel. ..* Nackt sind die Gesichter der Anthropoidea, die Brust des ausgewachsenen Gorilla, die Kehlfalten des Orang, Gesäßschwielen der Paviane, Wangen- wülste des Mandrill u. a. Indem die Haarlosigkeit beim Menschen sich immer mehr steigerte, wurde die Empfindlichkeit der Haut für Berührungs- und Temperaturreize erhöht. Daher fehlen bie Haare auch vollkommen an den Stellen größter Empfindlichkeit (Innenfläche von Hand und Fuß, Lippen, Glans penis). Der Nachteil des geringeren Kälteschutzes wurde ersetzt durch stärkere


. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 308 VI. Kapitel. ..* Nackt sind die Gesichter der Anthropoidea, die Brust des ausgewachsenen Gorilla, die Kehlfalten des Orang, Gesäßschwielen der Paviane, Wangen- wülste des Mandrill u. a. Indem die Haarlosigkeit beim Menschen sich immer mehr steigerte, wurde die Empfindlichkeit der Haut für Berührungs- und Temperaturreize erhöht. Daher fehlen bie Haare auch vollkommen an den Stellen größter Empfindlichkeit (Innenfläche von Hand und Fuß, Lippen, Glans penis). Der Nachteil des geringeren Kälteschutzes wurde ersetzt durch stärkere Durchblutung der Haut und durch künstliche Mittel (Kleider, Feuer). Die Rückbildung der Haare hat sich aber wahrscheinlich Hand in Hand mit der Zunahme der Intelligenz vollzogen. Nach einer Mitteilung (Naturwissenschaften 1921, 774) hat das kleine Schimpansen- x*'^>*'»t junge des Berliner zoologischen ^ ^" " ^ Gartens die Kinderhaare schon \ 4 Wochen nach der Geburt ab- geworfen. Sie waren sehr lang und schwarz und wurden durch kürzere bräunliche ersetzt. Die Funktion der Haare ist sehr mannigfaltig. Sie sind wohl sicher entstanden als Tastapparate und haben diese Aufgabe auch bei- behalten und in den Sinushaaren /-»). ' --««.«-- '^«-^—i«-- , zu besonderer Vollkommenheit ge- \'^> '^'J steigert. In demselben Maße als die Säuger aus wechselwarmen zu eigenwarmen Tieren wurden, haben sie weiter die Aufgabe übernommen, die Körperwärme zusammenzu- halten, wozu besonders die zarten Wollhaare geeignet sind. Bei den Mantelpavianen des abessinischen Hochgebirges, TlieropithecKs gelada und Hdmadriias Ju/D/afln/as, bilden die langen Grannenhaare eine auf- fallende Anpassung gegen Kälte. Eine dritte Funktion besteht in dem Schutz gegen mechanische Angriffe; Schläge, Stöße u. dgl. gleiten an den beweglichen Haaren leicht ab; daher die Mähnen des Pferdes, Löwen, Mantelpavians und des Phacochoerus africanus, welche die großen Halsarterien sc


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