Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . ajevo komme, zieht mich mein Herz bald immeraus dem geräuschvollen Leben und Treiben in die alte Stadt, den »Grad«,den man von Bendbaschi aus auf einem ziemlich steil ansteigenden Wegeschneller als auf der Serpentinenstrasse erreicht. Hier, hoch oben amBerge, kann man versichert sein, noch einen Theil des alten Bosna-Sarajzu finden. In dieser von Festungsmauern umfriedeten Stadt durfte sicheinst kein Christ ansiedeln; heute ist das anders geworden, aber dasunverfälschte mohammedanische Gepräge hat der Ort behalten, wenn auchschon


Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . ajevo komme, zieht mich mein Herz bald immeraus dem geräuschvollen Leben und Treiben in die alte Stadt, den »Grad«,den man von Bendbaschi aus auf einem ziemlich steil ansteigenden Wegeschneller als auf der Serpentinenstrasse erreicht. Hier, hoch oben amBerge, kann man versichert sein, noch einen Theil des alten Bosna-Sarajzu finden. In dieser von Festungsmauern umfriedeten Stadt durfte sicheinst kein Christ ansiedeln; heute ist das anders geworden, aber dasunverfälschte mohammedanische Gepräge hat der Ort behalten, wenn auchschon bei einem kleinen, echt türkischen Kaffeehause deutsch aufgeschriebensteht: »Hier sind Tabakund Cigarren, sowie Bierzu haben.« Da schreitetman noch durch die engenGassen mit dem holperi-gen Pflaster und weichtden Pfützen aus, die sichvor einigen Häusern ge-bildet. Hin und wiederbegegnet man einemMoslim, der verwundertund misstrauisch denFremdling mustert, derohnedies nur verstohlendie Augen auf die ver-gitterten Fenster, auf dieMuscharabieh richtet,. türkischen V i e r t e 1 ?r-N — 72 — hinter denen vielleicht dunkeläugige Schöne ihr Haremsdasein die Mädchen, die in Sarajevo bis zum heirathsfähigen Alterunverschleiert gehen, ziehen hier ein gestreiftes Tuch vor das Gesicht, sobaldsie dem Europäer begegnen, der es wagt, die Ruhe zu stören, in die Ab-geschiedenheit des muselmannischen Mittelalters einzudringen. Wie jetzt, muss es hier auch ausgesehen haben, als die Stadt durchdie beiden früheren Edelleute Sokolovic und Zlatarevic um die Mitte des16. Jahrhunderts gegründet wurde. Nicht in der Ebene, oben am Berge,geschützt von allen Seiten, entstand das heutige Sarajevo, das sicherst nach und nach längs der Miljacka erstreckte, als die] türkischeHerrschaft schon befestigt, als die prächtige Begova-Dzamija erbaut wordenwar. Es hat zwar schon in den Zeiten der Römer in der Ebene vonSarajevo eine Stadt »Ad Matricem« gegeben; diese lag a


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