. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Dir Deinstellungen in der Kunstgeschichte. 37 Wie es sicli voraussehen lässt, hängt dieser sepull^rale Grätschtypus des XVI. Jahrh. durch eine forthiufende Entwickelung mit dem spätmittelalterlichen zusammen (vgl. oben S. 10). Nur scheint derselbe auf den Grabsteinen des XV. Jahrh. nicht sehr häufig vorzukommen, kaum öfter als in dem XIV.; auch zeigt er dieselbe Unsicher- heit und Befangenheit, wie die Grätschstellung überhaupt in der Kunst jener Zeit nörd- lich der Alpen. Es dürfte wohl nur ein Zufall sein, dass ich hauptsächlich süd- deutsche
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Dir Deinstellungen in der Kunstgeschichte. 37 Wie es sicli voraussehen lässt, hängt dieser sepull^rale Grätschtypus des XVI. Jahrh. durch eine forthiufende Entwickelung mit dem spätmittelalterlichen zusammen (vgl. oben S. 10). Nur scheint derselbe auf den Grabsteinen des XV. Jahrh. nicht sehr häufig vorzukommen, kaum öfter als in dem XIV.; auch zeigt er dieselbe Unsicher- heit und Befangenheit, wie die Grätschstellung überhaupt in der Kunst jener Zeit nörd- lich der Alpen. Es dürfte wohl nur ein Zufall sein, dass ich hauptsächlich süd- deutsche Beispiele besitze, von denen ich folgende mitteile: Grabsteine Dietrich Hofers (-{- 1416) in Sünching (Kunstdenkm. d. Kgr. Bayern, Überpfalz u. Regensburg, XXI, Taf. 9), Georg Fraunbergers in Garz, a. 1436 (op. cit., Oberbayern, II u. III, Taf. 249), des Landgrafen Leopold von Leuchtenberg (-{- 1463) in Pfreinid (op. Ober- pfalz u. Regensburg, XVIII, Taf. 8), Johann von Staufs zu Ehrenfels (j 1478; ibid. IV, Parsberg, Taf. 1 — in seiner magern und hölzernen Steifheit ein echter Vertreter der deutschen Kunst jener Tage) und Baltasar von Weisbriachs (f 1484) zu Villach in Kärnten (Kunst- hist. Atlas d. Central-Comm. I, Taf. 20). Nur in einem einzigen, mir bekannten Falle ist die Pose voll entwickelt und durch die beiden an die Hüften gelegten Hände nocli verstärkt: der junge Ritter auf einem sehr beschädigten Steine v. J. 1483 im Germanischen Museum (Witfelsbacher Hof), welcher in seiner primitiv symmetrischen Aufstellung der oben erwähnten Zeichnung Villard de Honnecourts ent- spricht (vgl. oben Abb. 12). Aber auch die lebenden Hoheiten des XVI. Jahrh. (und ihre erlauchten Vorfahren) wurden in derselben an- massend breitspurigen Stellung abgebildet. In dem schon erwähnten, nunmehr bloss aus Kopien bekannten Wandge- mälde Holbeins v. J. 1537 im Whitehall zu London {Abb. 44; nach liANGE) erschien Heinrich VIII. in seiner aufgeblähten Bornie
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