. Die Entstehungsweise der Doppelmissbildungen bei den höheren Wirbelthieren . Einleitung. JJie Lehre von der Entstehungsweise der Missbildungen oder die Tera- togenie und mit ihr die gesammte Teratologie steht in inniger unzertrennbarer Verbindung mit der normalen Entwicklungsgeschichte. Erst seitdem diese hergestellt war, konnte der erstgenannten Disciplin eine wissenschaftliche Behandlung zu Theil werden. Es waren die grossen Errungenschaften C. F. Wolffs auf dem Gebiete der normalen Embryogenie (1759), welche auf die bis zu dieser Zeit rein speculativen Anschauungen der Gelehrtenwelt über


. Die Entstehungsweise der Doppelmissbildungen bei den höheren Wirbelthieren . Einleitung. JJie Lehre von der Entstehungsweise der Missbildungen oder die Tera- togenie und mit ihr die gesammte Teratologie steht in inniger unzertrennbarer Verbindung mit der normalen Entwicklungsgeschichte. Erst seitdem diese hergestellt war, konnte der erstgenannten Disciplin eine wissenschaftliche Behandlung zu Theil werden. Es waren die grossen Errungenschaften C. F. Wolffs auf dem Gebiete der normalen Embryogenie (1759), welche auf die bis zu dieser Zeit rein speculativen Anschauungen der Gelehrtenwelt über das Werden und Wesen der Missbildungen reformirend einwirkten; ferner musste der mächtige Aufschwung der Entwicklungsgeschichte in dem 2. und 3. Jahrzehent unseres Jahrhunderts, den wir den bahnbrechenden Unter- suchungen Pander's (1817) und C. 's (1828) verdanken, notwendiger Weise auch auf die Teratogenie einen fördernden Einfluss ausüben, und jene alten Ansichten vollständig über Bord werfen. So hat die aufblühende Ent- wicklungsgeschichte den Anstoss gegeben, dass die Teratologie nach und nach eine exactere wissenschaftliche Grundlage erhielt. Man hatte erkannt, dass auch die Missbildungen denselben Gesetzen der Entwicklung unterliegen, wie der regelrecht gestaltete Organismus, indem erstere dadurch ins Leben treten, dass in irgend einer Zeit der Embryogenese durch gewisse, wenn auch noch unbekannte Ursachen der normale Entwicklungsgang eine Störung erleidet, welche ihrerseits wiederum die Entwicklungsgesetze modificirend beeinflussen muss. Damit hatte natürlich die teratologische Forschung einen wichtigen Fingerzeig erhalten. Ihre Aufgabe musste fortan darin bestehen, die Mon- strositäten von den Gesichtspunkten der normalen Entwicklung aus zu beur- theilen; es galt festzustellen, in welcher Embryonalzeit und in welcher Weise die Abweichung von der regulären Entwicklung aufgetreten ist, und welche Folgen diese bezüglich der weiteren Gestaltung des Orga


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