. Einführung in die Vererbungswissenschaft in zwanzig Vorlesungen für studierende, ärzte, züchter. Heredity. 296 — die Chiasmatypie zwischen den beiden X-Chromosomen des Weibchens stattfindet. Wir nehmen nun zunächst an, daß nur eine einzige Überkreuzungs- stelle der beiden A'-Chromosomen vorhanden wäre. Ihre Lage könnte irgendwie festgelegt sein. Es wäre aber auch denkbar, daß sie zufällig an irgend einer Stelle der konjugierten Chromosomen aufträte, sodaß jedem Punkt in der ganzen Länge der Chromosomen die gleiche Wahrschein- lichkeit zukäme, den Kreuzungspunkt zu enthalten. Einige der Mögli


. Einführung in die Vererbungswissenschaft in zwanzig Vorlesungen für studierende, ärzte, züchter. Heredity. 296 — die Chiasmatypie zwischen den beiden X-Chromosomen des Weibchens stattfindet. Wir nehmen nun zunächst an, daß nur eine einzige Überkreuzungs- stelle der beiden A'-Chromosomen vorhanden wäre. Ihre Lage könnte irgendwie festgelegt sein. Es wäre aber auch denkbar, daß sie zufällig an irgend einer Stelle der konjugierten Chromosomen aufträte, sodaß jedem Punkt in der ganzen Länge der Chromosomen die gleiche Wahrschein- lichkeit zukäme, den Kreuzungspunkt zu enthalten. Einige der Möglich- keiten der Lage des Kreuzungspunktes sind in Fig. 99 wiedergegeben. Faktorenaustausch zwischen den Partnern eines Paares tritt nun ein, wenn der Kreuzungs- punkt zwischen die beiden Fak- toren des gleichen Chromosoms, die studiert werden, fällt. Wenn nun die Lage eines Faktors im Chromosom konstant ist, so ist die Chance, daß der Kreuzungs- punkt zwischen zwei Faktoren fällt, umso größer, je weiter die Faktoren im Chromosom ausein- anderliegen und umso geringer,. Fig. 99. Schematische Darstellung der Konsequenzen ;e näher sie beisammen liegen, von verschiedener Lage der Überkreuzungs- stelle bei der Chiasmatypie. Eine große Chance für die Lage des Kreuzungspunkts zwischen den Faktoren bedeutet aber große Wahrscheinlichkeit für die Ent- stehung von Austauschgameten. Die typische Zahl für deren Bildung für je zwei Faktoren könnte demnach die Konsequenz der Entfernung der Faktoren innerhalb des Chromosoms sein. Mit anderen Worten: Der Prozentsatz der Austauschkombinationen ist ein Maß für die Ent- fernung der involvierten Faktoren im Chromosom zur Zeit des Aus- tauschs. (Sturtevant.) Auf Grund dieser Annahme konnte Morgan aus den Resultaten einer Serie von Austauschexperimenten eine Karte der Lagerung der Faktoren imChromosom ausarbeiten (Fig. 100). Als Maßeinheit wird die Entfernung. Please note that these images are extracted from scanned


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