Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . verwaistes Kind verbrachte Karl Sprenger seine ersten Jugendjahreunter Blumen und Fruchtbäumen, weit draußen vor dem Tore der alten Vorderstadt des wendischen Kreises im Landeder Obotriten. Güstrow heißt, wieich glaube, deutsch »Grünstadt«,welche Bezeichnung auch heutenoch für unsere, von Wiesen,Gärten und Wäldern ringsum um-gebene Vaterstadt zutreffend zuerst erhaltenen Eindrückemögen für seine Zukunft be-stimmend eingewirkt haben. Vondem Gartenhäuschen seiner Pflege-mutter, Frau Schwarz^ an der> Neuen Welt«^ wanderte derKna
Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . verwaistes Kind verbrachte Karl Sprenger seine ersten Jugendjahreunter Blumen und Fruchtbäumen, weit draußen vor dem Tore der alten Vorderstadt des wendischen Kreises im Landeder Obotriten. Güstrow heißt, wieich glaube, deutsch »Grünstadt«,welche Bezeichnung auch heutenoch für unsere, von Wiesen,Gärten und Wäldern ringsum um-gebene Vaterstadt zutreffend zuerst erhaltenen Eindrückemögen für seine Zukunft be-stimmend eingewirkt haben. Vondem Gartenhäuschen seiner Pflege-mutter, Frau Schwarz^ an der> Neuen Welt«^ wanderte derKnabe jeden Morgen den klaren,aus dem Inselsee kommendenMühlbach entlang bis ans GlewinerTor, in dessen Nähe sich aufgroßem Spielplatze die Volks-oder Freischule befand. Dort warauch eine vorbildliche landwirt-schaftliche Musterwirtschaft, dieum die Mitte des vorigen Jahr-hunderts der damals regierendeOberinspektor vo7i Sprewitz Vetter Karl hat nurdie Volksschule besucht und tratKarl Sprenger f. nach Seiner Konfirmation, kaum. Nr. 27. Nachrufe. 355 15 Jahre alt, durch Vermittlung des sogenannten I7a/insehen Instituts, bei demHandelsgärtner Behncke in die Lehre. Dieser besaß in der Schweriner Vorstadtgrößere Ländereien und beschäftigte viele junge Leute, darunter auch meinen Bruder,der mit den anderen fachmännisch gut ausgebildet wurde. Karl war einsam undstill aufgewachsen und etwas schüchterner Natur. Aus der Lehre entlassen, kam Spretiger 1865 in den hannoverschen Hofgartennach Herrenhausen. Die Königin Matie mit ihren Töchtern besuchten häufig diedortigen Anlagen, und der junge Mann, durch oftmalige Ansprachen beglückt, wurdeein Weife erster Größe. Als ich ihn Ende September 1866 auf einer Reise nachSüdfrankieich besuchte, war die berühmte Herrenhauser Allee durch einen gelbweißenSchlagbaum gesperrt, und mit innigem Behagen sagte Karl: »Hier kommen die Preußennicht hinein, das ist ein Reservat für unsere königliche Familie«.
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