. Die Gartenwelt. Gardening. XXII, 15 Die Gfartenwelt. 115 dem Geäst gurren mit ihrem zögernden „Ruckruh" die wilden Tauben, und unter alten Bäumen schauen uns kleine Frühlings- blüher an. Ihr Veilchen in den Waldesgriinden Ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot. Geibel. Wenn auch nur erst spärlich die Blüten einzelner Pflanzen vertreten sind, so können und dürfen wir hier Goethes Worte aus dem Faust mit Recht folgen lassen : „Nur an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafü; Die grellen Trachten der Bückeburgerinnen mit den weiten, grellroten Röcken und buntfarbenen Mie


. Die Gartenwelt. Gardening. XXII, 15 Die Gfartenwelt. 115 dem Geäst gurren mit ihrem zögernden „Ruckruh" die wilden Tauben, und unter alten Bäumen schauen uns kleine Frühlings- blüher an. Ihr Veilchen in den Waldesgriinden Ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot. Geibel. Wenn auch nur erst spärlich die Blüten einzelner Pflanzen vertreten sind, so können und dürfen wir hier Goethes Worte aus dem Faust mit Recht folgen lassen : „Nur an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafü; Die grellen Trachten der Bückeburgerinnen mit den weiten, grellroten Röcken und buntfarbenen Miedern fallen dem Engbeheimateten weniger als dem Fremdling auf; ihm sind sie etwas Neues. Für den Naturliebenden gewährt das Far- bige eine wohltuende Abwechselung und Unterbrechung im Landschaftsbilde. Recht belebend wirkt das Bunte; es ersetzt uns in den ersten Frühlingstagen teilweise den noch fehlenden Blumenflor. Ich erinnere mich, ähnliche Bilder im Gutachtal (Schwarzwald) und in der Lausitz (Spreewald) gesehen zu haben, wo auch die Ortsbewohner mit ihren von altersher mitübernom- menen Trachten mir ein farben- reiches Bild hinterließen. Auf größeren, weit auslaufenden Ra- sengründen steht eine große Reihe der schönsten Nadelhölzer, stattlich in Form und Wuchs. Ich vermerkte mir Picea excelsa viminalis, Abies concolor, Taxodium distichum. Picea pungens glauca, Welling- tonia gigantea, Pinus Pinsapo, Pinus austriaca, Thuya Lobbi und manche andere. Auf dem großen Rosenbeete hatte man schon die Kronen der Hochstämme dem Erdreiche ent- zogen und aufgebunden. Die alte Magnolie mit ihrer über- reichen Knospenmenge hatte noch nicht alle ihre Blüten geöffnet. Folgen wir der Wegerichtung, so liegt vor uns ein großer Wiesengrund mit Erlen und niederem Tannengebüsch, da- zwischen rauscht munter ein klarer Bach. Täler und Triften, Wiesen und Bruch, kleinere und größere Wäldchen wechseln reizvoll ab. Den Hintergrund bildet die Weserbergkette mit


Size: 1500px × 1666px
Photo credit: © Paul Fearn / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectgardening, bookyear18