Kunst, krieg und krieger : zur geschichte der kriegsdarstellungen . raus,welche Fahnenffange und Schwertgriff umklammern oder fich wild pathetifchin die Böhe werfen. Und ohne den nickenden Federbufch, welcher dievielen noch überfchüffigen Kräfte aufnimmt und verlodern läfjf, würdemanchen von dielen Geffalfen der lehre Ausdruck zum lieben fehlen. Der Schweizer Künftler Urs Graf hat eine Bolzfchniffferie mit denBannerträgern der alten Orte hinferlaffen : in weifjen Strichen und weihenFlecken biihen diele Gehalten aus dem fchwarzen Grunde heraus, undauf einer Zeichnung hat er das fiöchftmah von B


Kunst, krieg und krieger : zur geschichte der kriegsdarstellungen . raus,welche Fahnenffange und Schwertgriff umklammern oder fich wild pathetifchin die Böhe werfen. Und ohne den nickenden Federbufch, welcher dievielen noch überfchüffigen Kräfte aufnimmt und verlodern läfjf, würdemanchen von dielen Geffalfen der lehre Ausdruck zum lieben fehlen. Der Schweizer Künftler Urs Graf hat eine Bolzfchniffferie mit denBannerträgern der alten Orte hinferlaffen : in weifjen Strichen und weihenFlecken biihen diele Gehalten aus dem fchwarzen Grunde heraus, undauf einer Zeichnung hat er das fiöchftmah von Bewegung, von enffchei*denden Kontraften und von üinienwuchf in diefer Cedinik (ich auslebenlallen. Als könnte [ich diefer Krieger des Urs Graf in wildausfahrendenBewegungen nicht genug tun, fchlägf feine Band in das ebenfo heftigdaherrauFchende Banner, aus welchem es wie aus einer Wolke zuckt undwetterleuchtet. Und ähnliche Kraft entfaltet der Zeichner in einem hands»knechf, welcher, vom Rücken gefehen, das Schwert in die Scheide ffeckt. Cafel Urs örnf, Fä in der öffentlichen Kunftfammlung in Bafel. 47 natürlich legten die Kupferfrecher, wie flldegrewer, Golhius und anderemehr Gewicht auf die feine, gleichfam gemalte flusmodellierung der Ge-ftalt und aller Stoffe an Banner und Kleidung, außerdem aber auch aufdie Alles überragende Gröhe, welche auch für das 17. Jahrhundert dasbezeichnende ITlerkmal blieb. Wir könnten diefe Soldatenbilder, haupt-fächlich die zu inffrukfiven Zwecken in einem Zyklus vereinigten, wie die<iWaffengattungeni des Virgil Solis, das Soldatenbuch des Joff flmmann,die ITlaniments darmes des W. de Gheyn (1608) und viele andere, weiterund weiter verfolgen und würden Fchliehlich im 18. Jahrhundert beimbilligen kolorierten Uniformenbild anlangen. Es genüge, um den Stilund Gefinnungswandel zu vermerken, auf die ^Soldaten aus dem Beeredes Prinzen von Oraniem» von Jakob de Gheyn (1608), die grofj undeindrücklic


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