. Die Gartenkunst . Schwetzingen: Hinterer Zirkel des Schlofaparkes. Aufn. von F. L. Fuchs, München geht, die nach Lenötres Zeit wesentlich dazu betrugen, dem Landschaftsstil seinen Sieg zu erleichtern. Zur schnellen Verbreitung der unter Ludwig XIV. so herr- lich erblühten Gartenkunst trug natürlich der Umstand wesentlich bei, daß damals jeder Fürst sein Fenster nach dem Hofe des großen Königs hatte. Alles konnte man sich natürlich nicht leisten. Z. B. mußte man sich in bezug auf die Terrassenanlagen wesentlich be- scheiden. Dazu fehlte das Geld oder die meist schon vorhandenen Anlagen ließen


. Die Gartenkunst . Schwetzingen: Hinterer Zirkel des Schlofaparkes. Aufn. von F. L. Fuchs, München geht, die nach Lenötres Zeit wesentlich dazu betrugen, dem Landschaftsstil seinen Sieg zu erleichtern. Zur schnellen Verbreitung der unter Ludwig XIV. so herr- lich erblühten Gartenkunst trug natürlich der Umstand wesentlich bei, daß damals jeder Fürst sein Fenster nach dem Hofe des großen Königs hatte. Alles konnte man sich natürlich nicht leisten. Z. B. mußte man sich in bezug auf die Terrassenanlagen wesentlich be- scheiden. Dazu fehlte das Geld oder die meist schon vorhandenen Anlagen ließen es nicht zu. Doch tat man, was man konnte und deutete sie oft nur an. Terrassen großen Stils haben sich meines Wissens nur August der Starke in Nieder-Sedlitz und Friedrich der Große in Sanssoucy geleistet. Man hielt sich mehr an Heckenwände, Alleen, Treillagen von oft be- deutenden Abmessungen, wie sie Lenötre ebenfalls zur architektonischen Gliederung aus den kleinen Heckenzügen etc. des holländischen Gartens heraus entwickelt hatte. Mancher schöne Garten mit mäch- tiger Gliederung ist auch verschwunden. So z. B. die Favorita bei Mainz, eine grandiose Anlage, um die es ewig schade ist. Wir müssen uns eben an das halten, was durch ein gütiges Geschick oder das Verständnis der Besitzer auf uns gekommen ist. Schon zu L e n ö t r e s Zeit hatte Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, der Winterkönig, einen französischen Gartenarchitekten, Simon de Caus, nach Heidelberg berufen, damit er die Gärten um das Schloß anlege. Sehr weit scheint er damit nicht gekommen zu sein; doch hat er die geplanten Anlagen in einem Kupfer- werk niedergelegt, das den deutlichen Beweis liefert, wie notwendig damals die Reformierung dieser Kunst gewesen ist. Auf dem denkbar gün- stigsten Gelände, wie es den ita- lienischen Architekten der Renais- sance auch nicht besser zur Ver- fügung stand, inmitten einer herr- lichen Natur, baute er die klein- lichsten Scherze und Kindere


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