. Das botanische praktikum, anleitung zum selbststudium der mikroskopischen botanik für anfänger und geübtere, zugleich ein handbuch der mikroskopischen technik. Plant physiology; Botany; Microscopy. 482 XXII. Kopulation bei Spirogyi-a. m Die Kopulation der Spirogyren erfolgt bei den meisten Arten leiterförmig (Fig. 193), d. h. je zwei einander gegenüberliegende Fäden sind durch quere Brücken vereinigt. Die Zellen haben kurze, stumpfe Fortsätze getrieben, die aufeinander trafen und miteinander ver- schmolzen sind. Die Ursache, welche die Bildung dieser Fortsätze und ihr Aufeinandertreffen bewi


. Das botanische praktikum, anleitung zum selbststudium der mikroskopischen botanik für anfänger und geübtere, zugleich ein handbuch der mikroskopischen technik. Plant physiology; Botany; Microscopy. 482 XXII. Kopulation bei Spirogyi-a. m Die Kopulation der Spirogyren erfolgt bei den meisten Arten leiterförmig (Fig. 193), d. h. je zwei einander gegenüberliegende Fäden sind durch quere Brücken vereinigt. Die Zellen haben kurze, stumpfe Fortsätze getrieben, die aufeinander trafen und miteinander ver- schmolzen sind. Die Ursache, welche die Bildung dieser Fortsätze und ihr Aufeinandertreffen bewirkt, ist eine chemische Reizwirkung. Es können durch sie auch Krümmungen veranlaßt werden, durch welche ursprünglich nicht gleichgerichtete Fäden in die richtige Lage gelangen^). In manchen Fällen ist schon vor der Kopulation zu unter- scheiden, welcher Faden der männ- liche und welcher der weibliche ist, da die Zellen des letzteren sich tonnenförmig angeschwollen zeigen. Nach erfolgter Vereinigung der Kopulationsfortsätze pflegt in der männlichen Zelle zuerst der Inhalt sich abzurunden und schließlich allseitig von der Zellwand zurück- zuziehen. Dann wandert er in den Kopulationskanal ein und passiert dessen mittlere Scheidewand, die inzwischen erweichte. Der weib- liche Protoplast hat sich gleich- zeitig abgerundet oder rundet sich beim Vordringen des männlichen ab. Beide treten in Berührung und sind nach wenigen Minuten ver- schmolzen. Ihr Inhalt vermischt sich. Die so entstandene Zygote beginnt alsbald sich zusammenzu- ziehen; nach Verlauf von 1 Std. ist ihr Saftraum vollständig verschwun- den. Ein neuer bildet sich erst nach 24 Std. wieder aus. Eine deutlich doppeltkonturierte Mem- bran deckt dann die Zygote. So viel ist ohne Reagentien zu sehen. Fixiert man aber das Objekt während der Kopulation, etwa mit 1-proz. Osmiumsäure, und läßt es in sehr verd. Glyzerin, das sich, frei an der Luft stehend, eindickt, allmählich durchscheinend werden, so


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