. Elemente der wissenschaftlichen Botanik. Plant anatomy; Plant physiology. 184 dem auf ihn ausgeübten Zuge Widerstand zu leisten. Je nach ihren Lebensverhäknissen müssen mithin die Stämme biegungsfest oder zugfest eingerichtet sein. Was bei Boden wurzeln Regel ist, der druckfeste Bau. kommt bei Stämmen nur relativ selten vor. nämlich bloß bei solchen Stammgebilden, welche in tieferen Boden- schichten oder dichteren Bodenarten ihr Dickenwachstum vollenden. Diese druckfesten Konstruktionen sollen deshalb erst bei Besprechung der Wurzeln ins Auge gefaßt werden. Stammgebilde, welche am Boden lief
. Elemente der wissenschaftlichen Botanik. Plant anatomy; Plant physiology. 184 dem auf ihn ausgeübten Zuge Widerstand zu leisten. Je nach ihren Lebensverhäknissen müssen mithin die Stämme biegungsfest oder zugfest eingerichtet sein. Was bei Boden wurzeln Regel ist, der druckfeste Bau. kommt bei Stämmen nur relativ selten vor. nämlich bloß bei solchen Stammgebilden, welche in tieferen Boden- schichten oder dichteren Bodenarten ihr Dickenwachstum vollenden. Diese druckfesten Konstruktionen sollen deshalb erst bei Besprechung der Wurzeln ins Auge gefaßt werden. Stammgebilde, welche am Boden liefen, wie etwa der Stamm der Gurke und anderer Kukur- bitaceen, werden Aveder auf Zug noch auf Biegung und Druck in Anspruch genommen und entbehren deshalb mehr oder minder voll- ständig aller spezifisch mechanischen Zellen. So reicht beispielsweise der Stamm der Gurke mit einem bloßen Leitbündel (Mestom) aus. während die Gefäßbündel der auf- rechten Stämme gewöhnlich als Fibrovasalstränge ausgebildet sind (s. oben p. 145j. Die biegungsfesten Kon- struktionen der Stämme sind leicht verständlich, wenn man be- achtet, daß jedes Gebilde, welches einer Biegung ausgesetzt ist, die größten Dehnungen und Zusammen- pressuiigen in seiner Peripherie erfährt. Biegt man einen Stab, so wird seine Konkavseite zusammen- gedrückt, seine Konvexseite gedehnt, während die Achse unver- ändert blieb. Es ist also ersicht- lich, daß das feste Materiale (die mechanischen Zellen) bei allen auf Biegung in Anspruch genommenen Stämmen möglichst in die Peripherie verlegt sein muß. Diese Forderuni>- wird in der Pflanze auf höchst mannio^faltio-e Weise erfüllt; zahlreiche anatomische Verhältnisse der Stämme werden bei Beachtung des eben ausgesprochenen Satzes mit einem Schlage klai-. So das Auftreten peripherer Kollenchymrippen in vielen noch im Wachstum begriffei;en krautigen Dikotylen (p. 121), die (selb- ständigen) peripheren Bastrippen zahlreicher Monokotylen, d
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