Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 Die Formänderung des Muskels bei der Thcätigkeit. 111 conti'action auslöst; bei stärkerer Reizung erscheint diese „refraetäre Periode'' immer mehr abgekürzt, und sehr starke Reize scheinen schliesslich in jeder Phase der Herzthätigkeit erregend zu wirken (Marey, Tigerstedt, Loven u. A.). Diese merkwürdige Eigenschaft der gesammten Herz- musculatur erklärt nun auch zum Theil das eigenthümliche Verhalten des Herzens bei Einwirkung rasch aufeinanderfolgender (tetanisiren- der) Reize. Denn es ist klar, dass in Folge di


Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 Die Formänderung des Muskels bei der Thcätigkeit. 111 conti'action auslöst; bei stärkerer Reizung erscheint diese „refraetäre Periode'' immer mehr abgekürzt, und sehr starke Reize scheinen schliesslich in jeder Phase der Herzthätigkeit erregend zu wirken (Marey, Tigerstedt, Loven u. A.). Diese merkwürdige Eigenschaft der gesammten Herz- musculatur erklärt nun auch zum Theil das eigenthümliche Verhalten des Herzens bei Einwirkung rasch aufeinanderfolgender (tetanisiren- der) Reize. Denn es ist klar, dass in Folge dieser Eigenthümlichkeit jede stetige oder in rasch aufeinanderfolgenden Momenten wiederholte Reizung keine continuirliche oder summirte Contraction (Tetanus), sondern nur eine von ausgeprägten Pausen unterbrochene Reihe von Contractionen hervorrufen kann. B o w d i t c h hat zuerst bei Reizver- suchen am Froschherzen die Erfahrung gemacht, dass selbst dann, wenn die einzelnen Inductionsschläge durch Intervalle von mehreren Sekunden getrennt sind, die Zahl der Contrac- tionen oft geringer ist, als die der Reize. Noch viel auffälliger wird dieses Missverhältniss zwischen den Reizen und Contractionen, wenn die ersteren in rascher Aufeinanderfolge ein- wirken , wobei der Herzmuskel oft eine grosse Reihe von Rei- zen unbeantwortet lässt (B a s c h 5). Stets ent- wickelt sich unter diesen Umständen ein neuer, von Intensität und Fre- quenz der Reize ab- hängiger Rhythmus des Herzmuskels, indem, wie dies Engel mann (6) bei Tetanisiren mit Wechselströmen auch am Bulbus aortae des Frosches fand, bei sehr geringer Reizstärke durch „latente Summirung' nach einiger Zeit eine Systole und später vielleicht noch eine oder mehrere ausgelöst werden. Das Latenzstadium der ersten und die Intervalle der eventuell folgenden weiteren Contractionen sind um so länger, je schwächer die Einzelreize sind. Mit wachsender Dichte der erregenden Ströme nähert sich die Dauer des L


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