. Die Gartenwelt. Gardening. VIII, 15 Die Gartenwelt. 179 Schon zu meiner Zeit, als ich die Anstalt besuchte, das war vor 13 Jahren, war von einer Verlegung derselben bereits seit langem die Rede und zwar war Trebnitz dazu ausersehen. Mit der Ver- legung nach Trebnitz wäre aber keine wesentliche Besserung für die Anstalt eingetreten und deshalb hat man Breslau ins Auge gefallt. Daß die Anstaltsleitung nicht mit ihrem Wunsche bereitwilliges Gehör bei der Regierung findet, hat wohl weniger seinen Grund in der geringen Energie, mit welcher diese an zuständiger Stelle ein- getreten ist, sondern da


. Die Gartenwelt. Gardening. VIII, 15 Die Gartenwelt. 179 Schon zu meiner Zeit, als ich die Anstalt besuchte, das war vor 13 Jahren, war von einer Verlegung derselben bereits seit langem die Rede und zwar war Trebnitz dazu ausersehen. Mit der Ver- legung nach Trebnitz wäre aber keine wesentliche Besserung für die Anstalt eingetreten und deshalb hat man Breslau ins Auge gefallt. Daß die Anstaltsleitung nicht mit ihrem Wunsche bereitwilliges Gehör bei der Regierung findet, hat wohl weniger seinen Grund in der geringen Energie, mit welcher diese an zuständiger Stelle ein- getreten ist, sondern darin, daß der Regierung durch die Verlegung des Institutes eine bedeutende Ausgabe erwächst und sie erst schlüssig werden muß, was sie mit den verlassenen Baulichkeiten und dem Terrain beginnen soll. Daß solche Verlegimgen nicht im Handumdrehen gemacht sind, wird wohl jedermann zugeben. Was die örtlichen und klimatischen Verhältnisse anlangt, so sind sie von allen deutschen Gartenbauschulen in Proskau die denk- bar ungünstigsten. Ein beredtes Zeugnis davon gab seinerzeit der alte Herr (Ikonomierat, der da sagte: „Hier sehen sie, meine Herren wie es nicht gemacht werden ; Ob sich mit den Jahren der Boden ertrags- und bearbeitungsfähiger hat machen lassen, entzieht sich meiner genauen Kenntnis. Jedenfalls aber konnte ich bei emem Besuche in Proskau im Jahre 1902 die Beobachtung machen, daß der Obstmuttergarten in den Jahren meiner Abwesenheit keine der Länge der Zeit so entsprechenden Fortschritte gemacht hat, wie man es anderwärts zu sehen gewohnt ist. Auch in den übrigen Kulturzweigen konnte man bemerken, daß wohl äußerste Aufmerk- samkeit einem jeden zugewendet wurde, aber die menschliche Ohnmacht gegenüber den klimatischen und Bodenverhältnissen war allerorts zu spüren. Aus diesem Gesichtspunkte heraus bin ich der Überzeugung, daß die Regierang nicht nur dem eigennützigen Wunsche der Anstalts- leitung und des Lehrkörpers willfährt, wenn


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