. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. 33o Prof. Dr. Eduard Seier. Dämmerung, die Scheide von Tag und Nacht, die Zeit, in der die Pulquegelage stattfanden, oder ist vielleicht auch geradezu als ein Sinnbild der Verdunkelung des Sensoriums gedacht, die eine der bekanntesten Wirkungen des Genusses berauschender Getränke ist. Auf die Gottheit des Pulque endlich wird mit Bestimmtheit auch durch das eine der beiden Daten hingewiesen, die in vollständiger Form, mit Ziffer und Zeichen, auf unserem Gefässe angegeben sind, und zwar durch da


. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. 33o Prof. Dr. Eduard Seier. Dämmerung, die Scheide von Tag und Nacht, die Zeit, in der die Pulquegelage stattfanden, oder ist vielleicht auch geradezu als ein Sinnbild der Verdunkelung des Sensoriums gedacht, die eine der bekanntesten Wirkungen des Genusses berauschender Getränke ist. Auf die Gottheit des Pulque endlich wird mit Bestimmtheit auch durch das eine der beiden Daten hingewiesen, die in vollständiger Form, mit Ziffer und Zeichen, auf unserem Gefässe angegeben sind, und zwar durch dasjenige, das auf dem oberen Rande des Gefässes verzeichnet ist (Abb. 23). Wie die Abbildung erkennen lässt, ist freilich gerade an dieser Stelle ein breites Stück des Randes herausgebrochen. Doch lässt sich mit Gewissheit behaupten, dass durch diese Verletzung nur zwei der Perlen oder Kreise in Wegfall gekommen sind, durch die in den mexikanischen Bilderschriften die Einer bezeichnet werden, so dass man trotz dieser Verletzung das Datum mit Sicherheit als chicuei tecpatl »acht Feuersteinmesser« zu lesen im Stande ist. Dieses Datum chicuei tecpatl »acht Feuersteinmesser« ist der achte Tag der elften, mit ce ocomätli »eins Affe«. Abb. 23. Chicuei tecpatl, »acht Feuersteinmesser». Von dem oberen Rande des Pulquegefässes der Bilimek'schen Sammlung. beginnenden Dreizehnheit des Tonalamatl's oder augurischen Kalenders von i3X2o Tagen. Und diese elfte, mit ce ocomätli »eins Affe« beginnende Dreizehnheit ist überall in den Kalendern durch das Bild des Pulquegottes bezeichnet. Es ist die Dreizehn- heit oder die Woche von dreizehn Tagen, in denen der Pulquegott einflussreich gedacht wurde. So wird also durch das auf dem oberen Rande unseres Gefässes eingeritzte Datum chicuei tecpatl »acht Feuersteinmesser« mit Bestimmtheit auf den Pulquegott als denjenigen hingewiesen, dem dieses Gefäss geweiht war. Ja ich möchte behaupten — und ich werde das unten noch nähe


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