. IL Richtung des Wanderflugs. lENDET Man sich von dem allgemeinen Bilde des Vogel- zuges den einzelnen Erscheinungen desselben zu, so ist es vor allem die Richtung des Fluges der dahineilenden Schaaren, welche die Aufmerksamkeit des Beobachters in besonderer Weise fesselt. Der Vorgang scheint sehr einfach zu verlaufen, so lange sich die Forschung nicht über den Horizont des Standortes hinaus erstreckt, versucht man jedoch den Pfad der Wanderer bis zu seinem Endziel zu verfolgen, so gestaltet sich die Frage oft zu einer anscheinend unentwirrbaren; namentlich ist dies der Fall betreffs des Herb


. IL Richtung des Wanderflugs. lENDET Man sich von dem allgemeinen Bilde des Vogel- zuges den einzelnen Erscheinungen desselben zu, so ist es vor allem die Richtung des Fluges der dahineilenden Schaaren, welche die Aufmerksamkeit des Beobachters in besonderer Weise fesselt. Der Vorgang scheint sehr einfach zu verlaufen, so lange sich die Forschung nicht über den Horizont des Standortes hinaus erstreckt, versucht man jedoch den Pfad der Wanderer bis zu seinem Endziel zu verfolgen, so gestaltet sich die Frage oft zu einer anscheinend unentwirrbaren; namentlich ist dies der Fall betreffs des Herbstzuges, welcher die Vögel von der Heimath bis zu den meist sehr fernen Winterquartieren führt. Der Verlauf des Frühlingszuges ist dagegen ein sehr einfacher. Ein grosser Theil der Wanderer bewegt sich zwischen Ost und West, ein anderer zwischen Nord und Süd. Solche Arten, denen die westlichen Länder Europas noch keine genügenden Winterquartiere bieten, brechen dort ihren Westflug ab, um in südlicher Richtung weiter zu ziehen; diejenigen jedoch, deren Herbstzug ein südlich gerichteter ist, halten diesen Flug von den Brutstätten bis zum Ende der Reise inne, manche derselben unter einer geringeren oder bedeutenderen östlichen Abweichung. Vorherrschend wird der Zug in einer breiten Front zurück- gelegt , die bei den westlich wandernden der Breitenausdehnung ihres Brutgebietes entspricht und bei den südwärts ziehenden der Längenausdehnung ihrer Niststätten gleichkommt. Die in neuerer Zeit viel besprochene Ansicht, dass die wandernden Vögel den Richtungen von Meeresküsten, Stromgebieten oder Thalsenkungen, als festen Zugstrassen folgen, dürfte nicht haltbar sein; ihr wider- sprechen zu viele Thatsachen, unter welchen, als eine der schla- gendsten, der Flug des am fernsten von Helgoland heimischen


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