Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere . ren auch noch die nächstenAtmungen unter diesem Einfluss und fanden in einer deutlichenEinatmungsstellung statt (Fig. 2, 4). Ich halte diese Erscheinung jedoch nicht für ein Zeichen einersogenannten inspiratorischen Wirkung der Reizung, sondern sehedarin ebenso wie Lewandowsky den gleichen Vorgang wie beider reizlosen Vagusdurchschneidung. Der Beweis für die Richtigkeitmeiner Ansicht werde ich erst später geben und will hier daraufnur hinweisen. Bei der Schliessung der absteigenden Ströme sahich im allgemeinen gar keine
Pflügers Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere . ren auch noch die nächstenAtmungen unter diesem Einfluss und fanden in einer deutlichenEinatmungsstellung statt (Fig. 2, 4). Ich halte diese Erscheinung jedoch nicht für ein Zeichen einersogenannten inspiratorischen Wirkung der Reizung, sondern sehedarin ebenso wie Lewandowsky den gleichen Vorgang wie beider reizlosen Vagusdurchschneidung. Der Beweis für die Richtigkeitmeiner Ansicht werde ich erst später geben und will hier daraufnur hinweisen. Bei der Schliessung der absteigenden Ströme sahich im allgemeinen gar keine Wirkung. Manchmal beobachtete ich Über die Bedeutung des Vagus für die Atmung. 61 jedoch eine Veränderung der Atmung, die man als inspiratorisch an-sehen kann. Die Ausatmung war nämlich verkürzt. Dieser Einflussdauerte jedoch nur sehr kurze Zeit und erstreckte sich nur sehrselten auf mehr als einen Atemzug. Auffallend war mir noch, dass die Tiere bei dieser Stromrichtunghäufiger Unruhe zeigten als sonst, — eine Beobachtung, die schonLangendorf gemacht Fig 4. Versuch vom 15. Dezember 1903. Durchströmung mit + KettenstromInspirator. Nachwirkung. Bei der Öffnung des absteigenden Stromes beobachtete ich häufiggar keine Wirkung (Fig. 5). Häufiger aber trat eine mehr oderweniger starke Veränderung der Atmung auf, die darin bestand,dass die Ausatmung etwas verlängert, die Einatmung verkürzt war(Fig. 6, 11). Die Stärke und Dauer der Wirkung zeigte sich bis zueinem gewissen Grade abhängig von der Dauer und der Stärke derDurchströmung. Sie zeigte sich bei kurzen Reizen nur bei dernächsten Einatmung, bei längeren erstreckte sie sich über drei bisvier Atemzüge, wobei sie allmählich abnahm (Fig. 6). Diese Beobachtung, die ja, wie oben erwähnt, nicht neu ist,scheint mir eine besondere Bedeutung insofern zu haben, dass sieuns das Wesen der Wirkung der absteigenden Ströme verstehenlässt. Der Kettenstrom bedingt im Nerven einen polarisatorischenVorgang.
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