. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. teil den kleinen Jesus und seine Mutter mit ihrem Gesang und iiirem (zumeist Pfeifen- und Mandolinen-) Spiel unterhalten sehen. Sie gehören wohl alle oder jedenfalls haupt- sächlich der zweiten Hälfte des Jahrhunderts an ^). Als Beispiele nenne ich nur einen der berühmten Engel aus Melosso^ Himmelfahrt Christi {Abb. lOS; nach einer Phot. von Anderson in Rom) und die singenden, bezw. spielenden Putti auf dem Altar- werke Mantegnas in S. Zeno zu Verona (Klass. d. Kunst, Abb. S. 79) und auf demjenigen Giovanni Bellinis v. J. 1488 in der Frari-Kirch


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. teil den kleinen Jesus und seine Mutter mit ihrem Gesang und iiirem (zumeist Pfeifen- und Mandolinen-) Spiel unterhalten sehen. Sie gehören wohl alle oder jedenfalls haupt- sächlich der zweiten Hälfte des Jahrhunderts an ^). Als Beispiele nenne ich nur einen der berühmten Engel aus Melosso^ Himmelfahrt Christi {Abb. lOS; nach einer Phot. von Anderson in Rom) und die singenden, bezw. spielenden Putti auf dem Altar- werke Mantegnas in S. Zeno zu Verona (Klass. d. Kunst, Abb. S. 79) und auf demjenigen Giovanni Bellinis v. J. 1488 in der Frari-Kirche zu Venedig {Abb. 169; nach Kü, Abb. S. 87). Obgleich diese Stel- lung nicht nur durch den hoch auftretenden Fuss, welcher ja an und für sich nicht selten in der Renaissancekunst vorkommt, sondern auch und besonders durch die Vor- neigung des Oberkörpers, mit jener antiken Pose über- einstimmt, so darf man wohl hier kaum mehr als etwa eine allgemeine Anregung von klassischer Seite annehmen. Infolge der Bequemlichkeit und als ein Ausdruck der musikalischen Erregtheit (vgl. oben S. 99 "), ist das Ste- hen mit aufgestütztem Fuss schon an und für sich eine passende Spiehnannsstellung, und Cima da Conegliano benützt sie selbst bei dem die Geige spielenden Apollo (Samml. des Grafen A. Moltke; Krohn: Italienske Billeder i Danmark, Abb. S. 119). Ganz besonders natürlich erscheint diese Stellung eben beim Mandolinenspiel, weil das aufgestützte Bein dem In- strument zur Unterlage dienen kann. Und da die Mandoline ein modernes Instrument ist, ist wohl die dazu gehörige Stellung eben- falls modern, wie die entsprechende Kitharödenstellung (vgl. oben Abb. 131) antik ist. Gegenstücke zu den genannten Quattrocento- Engeln sind irdische Mandolinenspieler, beispielsweise in den Illu- strationen zu den Werken des Macrobius, Venedig 1513 (Hirth II, 5G8), auf Gemälden von Dirk Hals (Amsterdam Nr. 1082) und Watteau (Wallace-Museum zu London; Baldry, Abb. S. 37 u. 38


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