. Botanische Zeitung. Plants; Plants. 637 638 die gebildete Spirale zunächst aufgelöst, so dass der Spross wieder vollkommen gerade wird (III) und, bei längerem Verweilen in horizontaler Ebene, wird sogar, wie in IV ersichtlich ist, die Convexität der Krümmung gerade auf der entgegengesetzten Seite des Sprosses liegen als bei Anfang des Versuchs (I)1). Diese Krümmung in horizontaler Ebene, welche dadurch zu Stande kommt, dass eine. Flanke im Wachsthum bevorzugt wird, will ich, aus später einleuchtenden Gründen als Flanken-Krümmung bezeichnen. Bara- netzky nennt sie die homodrome oder trans- ve
. Botanische Zeitung. Plants; Plants. 637 638 die gebildete Spirale zunächst aufgelöst, so dass der Spross wieder vollkommen gerade wird (III) und, bei längerem Verweilen in horizontaler Ebene, wird sogar, wie in IV ersichtlich ist, die Convexität der Krümmung gerade auf der entgegengesetzten Seite des Sprosses liegen als bei Anfang des Versuchs (I)1). Diese Krümmung in horizontaler Ebene, welche dadurch zu Stande kommt, dass eine. Flanke im Wachsthum bevorzugt wird, will ich, aus später einleuchtenden Gründen als Flanken-Krümmung bezeichnen. Bara- netzky nennt sie die homodrome oder trans- versale Krümmung. Bei einem horizontal gelegten Sprosse einer linkswinden- den Pflanze wächst also, ehe die negativ geotropische Krümmung sich geltend macht, die rechte Flanke stärker, bei einer rechtswindenden Pflanze die linke Flanke; in beiden Fällen resultirt aus diesem unglei- chen Wachsthum der Flanken eine Spirale, welche der Windungsrich- tung der betreffenden Pflanze gleich- gerichtet ist. Welche Seite eines Sprosses demnach im Wachsthum bevorzugt wird, hängt (abgesehen vom Einfluss des negativen Geotropismus) ganz von der relativen Lage desselben ab: immer ist es eine bestimmte Flanke. Kehren wir nun noch einmal zu dem oben beschriebenen Versuche zurück: Wir haben einen nutationsfähigen Spross einer links- windenden Pflanze horizontal gelegt, und beobachten zunächst eine reine Flanken- Krümmung in horizontaler Ebene. Während diese Krümmung vor sich geht, wirkt conti- nuirlich der Reiz der Schwerkraft auf ein 1 Vergl. übrigens auch Fig.ö der liaran etzky'- sehen Abhandlung. und dieselbe Seite des Sprosses ein, da letz- terer ja während der Flanken-Krümmung seine Lage zum Horizont nicht ändert; es muss daher nach einiger Zeit der aufgenom- mene Reiz durch entsprechendes Wachsthum ausgelöst werden: die Unterseite des in hori- zontaler Ebene gekrümmten Sprosses wächst stärker als die Oberseite, und dadurch wird die Ebene, in welcher die Flanken
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