. Fig. 10. Schlundknochen und Schlundzähne (nach Heckel und Kner). Der Bitterling erinnert in seiner Ge- stalt, wie Heckel und Kner (Nr. \ 3 : pag. 101) schon richtig bemerkt haben, ganz an die Karausche und an den Brachsen. Seine glatten Schuppen sind auffallend gross und noch einmal so breit als lang. Die Länge des Fisches selbst beträgt gewöhnlich 2! Zoll, doch habe ich in Würzburg auch viele Bitterlinge von 3 bis 3J/2 Zoll Länge angetroffen. Die Bitterlinge lieben vorzugsweise stehendes Wasser und finden sich in den sogenannten todten Gewässern der verschiedensten Flüsse und Bäche Deutschl


. Fig. 10. Schlundknochen und Schlundzähne (nach Heckel und Kner). Der Bitterling erinnert in seiner Ge- stalt, wie Heckel und Kner (Nr. \ 3 : pag. 101) schon richtig bemerkt haben, ganz an die Karausche und an den Brachsen. Seine glatten Schuppen sind auffallend gross und noch einmal so breit als lang. Die Länge des Fisches selbst beträgt gewöhnlich 2! Zoll, doch habe ich in Würzburg auch viele Bitterlinge von 3 bis 3J/2 Zoll Länge angetroffen. Die Bitterlinge lieben vorzugsweise stehendes Wasser und finden sich in den sogenannten todten Gewässern der verschiedensten Flüsse und Bäche Deutschlands ziemlich verbreitet vor. Ich kenne das Vorkommen des Bitter- lings bei München, Augsburg, Erlangen, Würzburg, Heilbronn und Strass- burg. Die Fischer in Würzburg bezeichnen den Bitterling mit dem sonder- baren Namen »Bille«; auf dem Strassburger Fischmarkte wurde mir derselbe Fisch als »Schneiderkärpfchen« bezeichnet. Von Baldner wurde der Bitter- ling »Blieken« genannt, und auch Hermann (Nr. 43: pag. 320) beschreibt un- ter dem Namen »Blicklein« ganz deutlich den Bitterling, während ich den von ihm (Nr. 43 : pag. 319) als Schneiderkärpfchen beschriebenen kleinen Fisch nicht deuten kann, wahrscheinlich sind diese Namen Collectiv-Bezeichnungen, unter denen man in Strassburg verschiedene kleine karpfenartige Fische ver- steht; für diese Vermuthung spricht auch ein in dem Strassburger Naturalien- Cabinet aufgestelltes Glas, in welchem ich unter dem Namen »Blicklein von Strassburg« verschiedene junge Cyprinoiden aufbewahrt fand. Die Färbung dieses Fischchens zeigt sich nach Geschlecht und Jahres- zeit sehr verschieden. Ausser der Laichzeit, welche im Monat April und Mai eintritt, erscheinen beide Geschlechter gleich gefärbt, nämlich mit graugrünem 1) Vergl. Heckel: die Fische Syriens, pag. 1005. Taf. I. Rhodeus amarus, Messerzähne.


Size: 3081px × 1623px
Photo credit: © The Bookworm Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1860, booksubjectfishes, bookyear1863