. Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde; medicinisch-chirurgisches Handwörterbuch für praktische Ärzte. oder jedesmal von Neuem eiugestossen wird. Das letztere Verfahren istnamentlich für den Kranken sehr viel angenehmer als das erstere, aber esermöglicht weder eine genügende Entleerung noch eine desinficirende Ausspülungder Blase. Die Punction mit gewöhnlichem Troicar geschieht in horizontaler Lagedes Kranken: man bezeichnet sich genau den oberen Rand der Symphyse, setztden Troicar dicht über denselben in der Mittellinie auf und lässt ihn mit kräftigemDruck die Bauch- und Blasenwand durch


. Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde; medicinisch-chirurgisches Handwörterbuch für praktische Ärzte. oder jedesmal von Neuem eiugestossen wird. Das letztere Verfahren istnamentlich für den Kranken sehr viel angenehmer als das erstere, aber esermöglicht weder eine genügende Entleerung noch eine desinficirende Ausspülungder Blase. Die Punction mit gewöhnlichem Troicar geschieht in horizontaler Lagedes Kranken: man bezeichnet sich genau den oberen Rand der Symphyse, setztden Troicar dicht über denselben in der Mittellinie auf und lässt ihn mit kräftigemDruck die Bauch- und Blasenwand durchdringen. Da die vordere Wand dergefüllten Blase vom Bauchfelle nicht bedeckt ist (Fig. 43), so vermeidet man das-selbe, sobald die Blase die Symphyse um einige Centimeter überragt, wovon mansich durch die Percussion überzeugt. Der vom Bauchfell nicht überzogene Theil der Blase sinkt nun aber im leeren Zustande derselbenhinter die Symphyse zurück und man bedarf daher zumBlasenstich eines gekrümmten Troicars, wie solcher schonvon Flurant angegeben ist (Fig. 44). Da nun die Canüle Fig. längere Zeit liegen bleiben muss könnte durch ihre schrägen Ränder leicht eine Verletzung der Blasenwandstattfinden. Das zu verhüten dient ein zweites, catheter-ähnliches Rohr, welches in das erste Rohr eingeführt mitseinem stumpfen Ende etwas überragt. Die in beidenRöhren angebrachten Fenster liegen so, dass sie geradeaufeinander passen. Sobald der Troicar in die Blase eingedrungen undder Stachel zurückgezogen ist, ergiesst sich der Urin imStrahl nach aussen und man sucht durch umgelegteCarbolwatte die Stichwunde vor dem meist zersetzten Urinzu schützen. Etwaige Verstopfungen des visceralen Endesder Canüle löst man durch die eingeschobene Docke oderdurch antiseptische Einspritzungen. Nach Entleerung desHarnes befestigt man die Canüle durch Heftpflasterstreifenoder Binden, legt zum Schutze der Blasen wand das ab-gerundete Einlegerohr in dieselbe und verschliesst


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