. Descendenzlehre und Darwinismus. ache und Ver-nunft führende Zuchtwahl in grössern Individuen-gemeinschaften vor sich gehen musste. Näher an denBegriff der biblischen Einheit des Menschengeschlechtswürde man gelangen, wenn alle Sprachstämme auf eineQuelle zurückwiesen. Liesse sich aber zeigen, dassgewisse Sprachstämme auf unbedingt unvereinbare Wur-zeln führten, so würde die Naturforschung ihr Jawortzu der notwendigen Folgerung geben können, dassan verschiedenen Stellen der Erde Sprachen entstan-den, mit andern Worten, dass das Auseinandergehenin Arten früher stattfand, als die Zuchtwahl auf


. Descendenzlehre und Darwinismus. ache und Ver-nunft führende Zuchtwahl in grössern Individuen-gemeinschaften vor sich gehen musste. Näher an denBegriff der biblischen Einheit des Menschengeschlechtswürde man gelangen, wenn alle Sprachstämme auf eineQuelle zurückwiesen. Liesse sich aber zeigen, dassgewisse Sprachstämme auf unbedingt unvereinbare Wur-zeln führten, so würde die Naturforschung ihr Jawortzu der notwendigen Folgerung geben können, dassan verschiedenen Stellen der Erde Sprachen entstan-den, mit andern Worten, dass das Auseinandergehenin Arten früher stattfand, als die Zuchtwahl auf demPunkt der Sprachbildung angekommen. Der letztereFall ist der bei weitem wahrscheinlichere, wird sogarvon den meisten mit dieser Frage beschäftigten Sprach-forschern als der einzig mögliche angenommen undam nachdrücklichsten von Friedrich Müller „Der Mensch, sagt er, „war damals, als es nur Ras-sen und keine Völker gab, ein sprachloses, der geistigen, td°35c* CD t/2 >-i SO If H es CT. Stammbaum der Menschenrassen. 287 auf der Sprachthätigkeit beruhenden Entwicklung nochvöllig ermangelndes Wesen. Zu dieser Annahme wer-den wir, abgesehen von den entwickelten naturhisto-rischen Voraussetzungen, durch die Betrachtung derSprachen selbst gedrängt. Die verschiedenen Sprach-stämme nämlich, auf welche die Wissenschaft dieSprachen zurückzuführen im Stande ist, setzen nichtnur bei den verschiedenen Kassen vermöge ihrer tota-len Verschiedenheit in Form und Stoff mehrere von-einander unabhängige Ursprünge voraus, sondern sieweisen selbst innerhalb einer und derselben Rasse aufmehrere voneinander unabhängige Ursprungspunkte theilen den nebenstehenden Stammbaum, in wel-chem sich Friedrich Müller eng an den Entwurf Haeckelsanschliesst, mit, um dem Leser eine Vorstellung zugeben, wie man sich allenfalls den Zusammenhang derVölkerfamilien zu denken habe. Es ist in demselbenvon Menschenarten und Menschenrassen dieRede, wobei die Arten al


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