Lehrbuch der Physiologie des Menschen . er Figur befindliche weisse Kreis-fläche auf dem Netzhautbilde links von dem Kreuze zu liegenkommen und bei einer gewissen Entfernung der Figur vom Augeauf die Papilla nervi optici fallen. Die Licht- und Farbenperception. jji Dass an die Stelle des weissen Fleckes die schwarze Farbetritt, könnte nicht auffallen, wenn man annimmt, dass der Eindruckdes Schwarzen nicht eine positive Empfindung ist, sondern nurdie Negation, der Wegfall jeden Lichteindruckes. Diese Annahmewird jedoch bestritten (vgl. unten S. 128). Ausserdem aber kannman sich leicht überzeuge
Lehrbuch der Physiologie des Menschen . er Figur befindliche weisse Kreis-fläche auf dem Netzhautbilde links von dem Kreuze zu liegenkommen und bei einer gewissen Entfernung der Figur vom Augeauf die Papilla nervi optici fallen. Die Licht- und Farbenperception. jji Dass an die Stelle des weissen Fleckes die schwarze Farbetritt, könnte nicht auffallen, wenn man annimmt, dass der Eindruckdes Schwarzen nicht eine positive Empfindung ist, sondern nurdie Negation, der Wegfall jeden Lichteindruckes. Diese Annahmewird jedoch bestritten (vgl. unten S. 128). Ausserdem aber kannman sich leicht überzeugen, dass bei dem M a r i o 11 e sehen Ver-suche auch ein schwarzer Fleck auf weissem Grunde verschwindetund durch Weiss ersetzt wird, ebenso ein schwarzer oder weisserFleck auf farbigem Grunde und durch die Farbe des Grundesersetzt wird. Diese Ausfüllung der Lücke mit der Farbe der Um-gebung ist offenbar ein psychischer Process und lässt sich physi-kalisch nicht erklären. Wenn also die Opticusfasern vom Lichte direct nicht erregt. Fig. 20. werden, so müssen es irgend welche unter den übrigen histiolo-gischen Elementen der Netzhaut sein, auf welche die Aetherwellezunächst ihre Wirkung ausübt. Nach Analogie aller anderen Sinnemüssen wir erwarten, dass es die Endglieder in der leitenden Neu-ronenkette seien, die Stäbchen und Zapfen (vgl. unten Vortrag 13).Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht die Erscheinung der„Purkinje sehen Aderfigur, das Sichtbarwerden des Schatten-bildes der Netzhautgefässe im eigenen Auge. Die Retina bestehtbekanntlich aus dreierlei Neuronen. Die Stäbchen- und Zapfen-schicht ist frei von Blutgefässen. Die Gefässe verlaufen in den-jenigen Schichten der Retina, welche den beiden anderen Neuronenentsprechen. Wenn die Schattenbilder der Blutgefässe pereipirtwerden sollen, so müssen sich die Blutgefässe zwischen der Licht-quelle und den pereipirenden Elementen befinden. Deshalb istes nicht zu bezweifeln, dass die hinter den Blutgefässe
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