Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten, oder, Praktische Aesthetik : ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde . umgab, sehr ausgebildet, in dem Sinnenämlich, dass man jedes Ding zu verwerthon wusste, wozu espasste und wohin es gehörte. So fand Boules Erfindung wohlihre Anwendung auf Tische, Kommoden, Uhrgehäuse, Koffer unddergl.; aber man überliess das Bett, das Sopha und den Sesseldem Tapezier, der über sein Gebiet entweder allein walteteoder den Holzschnitzer und Vergrolder /.u Hülfe nahm. Zuletzt 344 Aclitt-s Hauptstiick. wusste der Tapezier innerhalb seines Wi


Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten, oder, Praktische Aesthetik : ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde . umgab, sehr ausgebildet, in dem Sinnenämlich, dass man jedes Ding zu verwerthon wusste, wozu espasste und wohin es gehörte. So fand Boules Erfindung wohlihre Anwendung auf Tische, Kommoden, Uhrgehäuse, Koffer unddergl.; aber man überliess das Bett, das Sopha und den Sesseldem Tapezier, der über sein Gebiet entweder allein walteteoder den Holzschnitzer und Vergrolder /.u Hülfe nahm. Zuletzt 344 Aclitt-s Hauptstiick. wusste der Tapezier innerhalb seines Wirkungsbereiches in sol-chem Grade die Alleinherrschaft zu gewinnen, dass nichts fürAndere zu thun übrig blieb, dass z. B. bei Betthimmeln nichtnur jegliches Gerüst verschwand, sondern sogar die Aufsätze dar-auf, Vasen und dergl. aus Sammt und Posamentirarbeit ausge-führt wurden. Es folgt nach Ludwig XIV. die geistreich ausgelassene Zeitder Kegenee und Ludwigs XV. Nun macht sieh das Möbel vonden Gesetzen der architektonischen Tradition fast völlig unabhängig,bleibt «s nur noch durch die absolute Angemessenheit für aller-. dings oft frivole und kapriziöse Zwecke und durch die Eigenschaftender Stoffe an die Form gebunden, in dieser Beziehung einzig da-stehend in der Geschichte der Künste. Dieser Stil bildet sichzunächst an den allereigentliehsten Möbeln, das heisst den Stühlenund Tischen heran, gewinnt aber durch die darauffolgende Ueber-tragung auf Schränke l und Getäfel auch Fuss in der Baukunst,in welcher sogar die uralte Tradition der Säulenordnungen vondem herrschend werdenden geschweiften Tischlerrahmenwerk fastverdrängt wird , indem dieses in den Steinstil übergeht. Die 1 Verjjl. beistehende Rocoeokommod*. Tektonik. Terh •li 1 listwi isclns. • 345 organische Belebung des Rahmens als Ersatz für die nun sehrspärlich vorkommenden Gesimmse, Rilaster und Säulen ist ansich betrachtet eine höchst geniale Neuerung-, von der die antikeBautraditio


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