Hermaphroditismus beim Menschen . nd forderte es auf, mit der Mutter zu mir zu kommen, umdas zu besprechen, was weiter zu geschehen habe. Seinerzeit stellte ich diesenmännlichen Scheinzwitter in der Warschauer Ärztlichen Gesellschaft vor und be-schrieb ihn in den Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie1895, p. 673—674 mit Abbildungen (Abb. 221 u. 222). Das Mädchen kam erstnach einer Woche wieder zu mir, aber ohne die Mutter — erst nach abermaligemZuwarten kam die Mutter. Ich erklärte ihr die Sache; sie war so vernünftig,den stattgehabten Irrtum zu begreifen, wollte jedoch vorl


Hermaphroditismus beim Menschen . nd forderte es auf, mit der Mutter zu mir zu kommen, umdas zu besprechen, was weiter zu geschehen habe. Seinerzeit stellte ich diesenmännlichen Scheinzwitter in der Warschauer Ärztlichen Gesellschaft vor und be-schrieb ihn in den Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie1895, p. 673—674 mit Abbildungen (Abb. 221 u. 222). Das Mädchen kam erstnach einer Woche wieder zu mir, aber ohne die Mutter — erst nach abermaligemZuwarten kam die Mutter. Ich erklärte ihr die Sache; sie war so vernünftig,den stattgehabten Irrtum zu begreifen, wollte jedoch vorläufig einen so eingreifen- 421 — den Wechsel in der sozialen Stellung der Tochter, wie ihn eine Änderung derGeschlechtsbestimmung in der Metrik mit sich bringt, nicht vornehmen, sonderndiese Sache der Zukunft überlassen. Die Beschwerden in den Leistengegendenverloren sich bei Applikation narkotischer Einreibungen: vielleicht infolge vonSuggestion, nachdem ich erklärt hatte, daß hier gar keine Krankheit Abb. 225. Martha, seit Marcel L. Hypospadiasis pcniserotalis hatte „Erreur <W sexe hervorgerufen, (Nach eigenem Photogramm.) (Zu Beob. 781.) daß eine Verschlimmerung des Zustaudes ausgeschlossen sei und daß dieseSchmerzen früher oder später kommen mußten und bald verschwinden September 1900 wurde ich von Herrn Dr. Dabrowski zu einer von Scharlachbefallenen Patientin zitiert in das Hospital für Infektionskrankheiten. Ich wainicht wenig erstaunt, hier meine Katharina X. wiederzusehen. Sie stellte anfangs 422 in Abrede, mich jemals gesehen zu haben — sollte sie wirklich vergessen haben,was ich ihr vor 5 Jahren gesagt hatte, daß ich sie damals unbekleidet photo-graphiert und in der Ärztlichen Gesellschaft vorgestellt hatte — oder war es ihrnicht vielmehr peinlich, daran erinnert zu werden, und daß dieses ihr Geheimnisabermals zur Sprache kommen sollte, oder hat sie mich nicht wiedererkannt?


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