. Das mikroskop. Theorie, gebrauch, geschichte und gegenwärtiger zustand desselben. Microscopes. Fig. 92 Wirkung einer I^inse. divergirend ins Auge gelangen. Ist dagegen, wie in Fig. 49, die Linse AB zwischen da? Object und das Auge eingeschoben, dann tritt eine derartige Divergenz der Strahlen ein, wie sie stattfinden würde, wenn sich das Object nicht in a, sondern irgendwo in ^, in einer dem deut- lichen Sehen entspre- chenden Entfernung be- fände. Deshalb fällt nun das Bildchen in v gerade auf die Netzhaut. Von der Richtigkeit dieser Auffassung kann man sich ganz einfach überzeugen, in


. Das mikroskop. Theorie, gebrauch, geschichte und gegenwärtiger zustand desselben. Microscopes. Fig. 92 Wirkung einer I^inse. divergirend ins Auge gelangen. Ist dagegen, wie in Fig. 49, die Linse AB zwischen da? Object und das Auge eingeschoben, dann tritt eine derartige Divergenz der Strahlen ein, wie sie stattfinden würde, wenn sich das Object nicht in a, sondern irgendwo in ^, in einer dem deut- lichen Sehen entspre- chenden Entfernung be- fände. Deshalb fällt nun das Bildchen in v gerade auf die Netzhaut. Von der Richtigkeit dieser Auffassung kann man sich ganz einfach überzeugen, indem man eine kleine Oeffnung in ein Kartenblatt macht und diese in geringer Entfernung vom Auge hält. Die Oeffnung wii'd sich vergrössert darstellen. Den Rändern fehlt es aber so sehr an aller Schärfe und Bestimmtheit, dass es nicht gelingt, die Form derselben zu erkennen; denn die dreieckige oder viereckige Oeffnung wird fast eben so rund sich darstellen, als wäre sie mit einer Stecknadel oder Nähnadel gemacht worden. Bringt man nun eine Linse mit passendem Focus zwi- schen Auge und Karte, dann tritt die Gestalt der Oeffnung ganz deut- lich hervor und ihre Ränder erscheinen scharf. Gleichwohl erscheint sie um nichts grösser als früherhin, vielmehr selbst etwas kleiner; das Diffusionsbild nämlich, welches bei Abwesenheit der Linse auf der Netz- haut entstand, nahm wirklich einen grösseren Raum ein, als das scharfe wahre Bild, welches durch die genaue Vereinigung der Strahlen zu Stande kommt. AYeit davon entfernt also, das Bild auf der Netzhaut zu vergrössern, bringt eine Linse, welche dicht vors Auge gehalten wird, eine Verkleinerung desselben hervor, und sie wirkt vornehmlich dadurch vortheilhaft, dass sie dem Netzhautbildchen die Reinheit imd Bestimmt- heit verschafft, die ohne Einschiebung der Linse fehlen würden. Diese Wahrnehmung ist deshalb interessant, weil sie uns mit Be- stimmtheit darthut, wie gross der noch bei Vielen obwaltende Irrthum ist, als ob


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