. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 148 H. v. Ficker, Übersicht: Dieser typische Sommerföhn bietet keine prinzipiellen Unterschiede gegenüber den Fällen im Winter. Dem Föhn gehen antizyklonale Verhältnisse voraus mit sehr stabiler Temperatur- schichtung, starker Erwärmung und starkem Fall der relativen Feuchtigkeit in der Höhe. In der Tiefe geht dem Föhn langsame Erwärmung mit südlichen Winden voraus. Die drei Entwicklungsstadien des Föhns sind gut ausgeprägt. 10. Föhn am 21. Jänner 1905. Dieser Fall zeigt auf das deutlichste den Beginn der Erwärmung in den Tälern. E


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 148 H. v. Ficker, Übersicht: Dieser typische Sommerföhn bietet keine prinzipiellen Unterschiede gegenüber den Fällen im Winter. Dem Föhn gehen antizyklonale Verhältnisse voraus mit sehr stabiler Temperatur- schichtung, starker Erwärmung und starkem Fall der relativen Feuchtigkeit in der Höhe. In der Tiefe geht dem Föhn langsame Erwärmung mit südlichen Winden voraus. Die drei Entwicklungsstadien des Föhns sind gut ausgeprägt. 10. Föhn am 21. Jänner 1905. Dieser Fall zeigt auf das deutlichste den Beginn der Erwärmung in den Tälern. Es herrschen vor dem Föhn antizyklonale Verhältnisse; auf der Zugspitze sinkt am 21. Jänner die relative Feuchtigkeit bis auf 55%) bei hohem Luftdruck in der Tiefe. Wir stellen die Temperaturen am 20. Jänner um 10 p. und am 21. Jänner um 7 a. einander gegenüber. Mittenwald Scharnitz Seefeld Innsbruck Igls Zugspitze 20. Jan. 10 p. 21. » 7 a. - 9-5° 0-0 - 6-3° - 9-0 - 5-5° - 9-0 - 5-6° - 6-5 - 3-4° - 1-0 - 8-0° -10-4 Mtl Fig. 20. Mn. Am 20. Jänner um 10h p. herrscht zwischen Mittenwald und Seefeld und zwischen Innsbruck und Igls ausgesprochene Temperaturumkehr. In Mittenwald ist es um 6° kälter als in dem gleich hoch gelegenen Igls. In beiden Orten tritt vor dem Föhn Er- wärmung ein, die in Mittenwald 9°, in Igls nur 2° be- trägt, so daß um 7h a. beide Orte angenähert gleich temperiert sind; in Mittenwald ist der tieferen Anfangs- temperatur wegen die Erwärmung viel stärker. Wenn diese Erwärmung durch das Abfließen der Inversions- schichte bedingt ist, so ist leicht einzusehen, warum in beiden Orten gleiche Temperatur sich einstellt. Die beiden Orte liegen ja gleich hoch; in gleicher Höhe fließt gleich temperierte Luft zu. Wenn die Inversionsschichte in abfließender Be- wegung ist, so muß auch in Innsbruck langsame Er- wärmung erwartet werden, da ja auch in der Talsohle die kältesten, tiefsten Schichten abfließen, potentiel


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