. Deutsche plastik des einflussung durch den Bildstoff von bei-spielhafter Deutlichkeit ist auf alle Falleseine Wirkung auf die Form der spateren ^-61. Apostelfolge. Wie hier die Gesichtsflachengeglattet, Bart- und Haupthaare durchRillen und Ritze, die das Modellierstabchengegraben hat, charakterisiert, wie die teig-artig-schweren Gewandmassen mit abge-rundeten Faltenziigen gelegt sind, dasbringt iiberall den eigentiimlichen Cha-rakter der weichen konsistenten zahenMasse zu Gefiihl. Der Stil des entwickelten 15. Jahrhun-derts aber beruht dann ganz wesentlichauf Holz und Schnitz


. Deutsche plastik des einflussung durch den Bildstoff von bei-spielhafter Deutlichkeit ist auf alle Falleseine Wirkung auf die Form der spateren ^-61. Apostelfolge. Wie hier die Gesichtsflachengeglattet, Bart- und Haupthaare durchRillen und Ritze, die das Modellierstabchengegraben hat, charakterisiert, wie die teig-artig-schweren Gewandmassen mit abge-rundeten Faltenziigen gelegt sind, dasbringt iiberall den eigentiimlichen Cha-rakter der weichen konsistenten zahenMasse zu Gefiihl. Der Stil des entwickelten 15. Jahrhun-derts aber beruht dann ganz wesentlichauf Holz und Schnitzmesser, obwohl natiir-lich auch jetzt die MeiBelarbeit — AdamKraft hat wohl nur in Stein gearbeitet —so wenig aufhort, wie ehedem die Schnitz-kunst etwa ganz gemangelt hat, und wiebeide Techniken stets von der des Bronze-gusses begleitet gewesen sind, der sogargegen die Renaissance hin immer mehr anBedeutung gewinnt. Doch aber wird jetztdas Holz durch die neue Hauptaufgabeder Altarfiguren zeitweilig sehr in denVordergrund I n den holzgeschnitzten Figuren derZeit spricht sich auch besonders deutlichdie jetzt erreichte Stufe der gesellschaft-lichen Entwicklung aus, v/o der Bildschnit-zer eben ganz allmahlich aus handwerk-licher Enge zu freiem Kunstschaffen her-vortritt. Noch heute beruht ein gut Teilhandwerklich - volkstiimlicher Kunstiibungauf dem Schnitzmesser als dem handberei-tetsten, allverbreitetsten Werkzeug, und einStiick handwerklicher Art, handwerklichsolider Kleinarbeit ist alien Schnitzwerkendes 15. Jahrhunderts eigen: sie sind nichtfrei aus dem Block gehauen, sondernSchnitt fiir Schnitt mit dem Messer aus demKlotz herausgearbeitet. Eben dies Jahrhundert hat dann aberauch erwiesen, was das unscheinbare Werk-zeug in den Handen eines wirklichenKiinstlers vermag; hier wird es zum Ideal-instrument personlich-kiinstlerischer Be-tatigung. Fast eins mit der Hand, die esfiihrt, iibertragt es die leisesten Formge-danken ohne spiirbaren Abzug in kraftigsich auspra


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