. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 166 DIE GARTENKUNST. X, 9 Ausstellungsgebäude anwandte und dadurch großen Eindruck erzielte. Er war mit einem Schlage berühmt geworden, und als der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, der für die moderne Kunst gewonnen war, daran ging, den schönen Gedanken seiner Künstlerkolonie zu verwirklichen, berief er Olbrich nach Darms'adt. An der Ausstellung 1901, jenem „Dokumente deutscher Kunst", hatte Olbrich hervorragenden Anteil. Das Ernst- Ludwighaus, das „Haus der Arbeit", mit seinem an egyptische oder assyrische Tempelbauten er


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. 166 DIE GARTENKUNST. X, 9 Ausstellungsgebäude anwandte und dadurch großen Eindruck erzielte. Er war mit einem Schlage berühmt geworden, und als der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, der für die moderne Kunst gewonnen war, daran ging, den schönen Gedanken seiner Künstlerkolonie zu verwirklichen, berief er Olbrich nach Darms'adt. An der Ausstellung 1901, jenem „Dokumente deutscher Kunst", hatte Olbrich hervorragenden Anteil. Das Ernst- Ludwighaus, das „Haus der Arbeit", mit seinem an egyptische oder assyrische Tempelbauten erinnernden Portal, die Garten- anlagen jener Ausstellung und das Olbrich-Haus, in welchem der Künstler sein Heim fand, sind allgemein bekannt. Bei seinen folgenden Arbeiten, großen. und kleinen — es sei an den Entwurf für den Bundesbahnhol in Basel, an seine Schöpfungen auf der Darmstädter Gartenbauausstellung 1905, wo er mit den „Farbengärten" besonderes Aufsehen erregte, an seinen phantasievollen Frauenrosenhof auf der Ausstellung in der Kölner Flora 1906 erinneit —, fiel neben der genialen Gesamtanlage die gründliche Durcharbeitung bis in die kleinsten Einzelheiten vorteilhaft auf, eine Gründlichkeit, die nicht jedem der in den letzten Jahren hervorgetretenen Künstler nachge- rühmt werden kann. Was Olbrich der neuen Architektur gegeben hat, wird sich in der Hauptsache erst feststellen lassen, wenn die noch durchaus nicht abgeschlossene neue Stilbildung vollendet sein wird. Er hat eine wunderbare Empfindung für Flächenwir- kungen und Flächenzusammenstellungen bewiesen und dadurch einen wesentlichen Faktor zum Aufbau des neuen Stiles mit- geliefert; sein F'arbcngeschmack war außerordentlich fein entwickelt. Olbrich ist nicht auf seinen Gipfel gelangt. Sein Schicksal ist tiet tragisch, weil sein Leben so voller Hoffnungen war und zu großen Erwartungen berechtigte. Er ist geschieden in dem Alter des Reifwerdens. Zu der Deutschen Gesellschaft


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