. Biologisches Zentralblatt. Biology. 666 Goebel, Über sexuellen Diinorphisraus bei Pflanzen. die Verschiedenheiten in der Ausbildung der Träger der männHchen und der weiblichen Sexualorgane zu besprechen. Diese seien an einigen Beispielen hier erörtert. 1. Thallose Lebermoose. Die Übereinstimmung von männlichen und weiblichen Sprossen (wenn wir zur Abkürzung diesen Ausdruck gebrauchen wollen) tritt meist ohne weiteres hervor. Doch finden sich auch in einigen Fällen Verschiedenheiten. Ein, wie mir scheint, besonders lehrreiches Beispiel habe ich kürzlich erörtert^^). Es betrifft die Gattung Me


. Biologisches Zentralblatt. Biology. 666 Goebel, Über sexuellen Diinorphisraus bei Pflanzen. die Verschiedenheiten in der Ausbildung der Träger der männHchen und der weiblichen Sexualorgane zu besprechen. Diese seien an einigen Beispielen hier erörtert. 1. Thallose Lebermoose. Die Übereinstimmung von männlichen und weiblichen Sprossen (wenn wir zur Abkürzung diesen Ausdruck gebrauchen wollen) tritt meist ohne weiteres hervor. Doch finden sich auch in einigen Fällen Verschiedenheiten. Ein, wie mir scheint, besonders lehrreiches Beispiel habe ich kürzlich erörtert^^). Es betrifft die Gattung Metxyeria, eine thallose Form, bei welcher die männ- lichen und die weiblichen Sprosse als kurze Seiten- zweige auf der Unterseite des Thallus entspringen. Sie haben eine verschiedene Ge- stalt und einen verschie- denen Bau. Die männlichen sind blasenförmig eingerollt, sie tragen auf ihrer Ober- seite die Antheridien. Die weiblichen sind meist nur eingefaltet; an derselben Stelle, an der die männ- lichen Sprosse Antheridien bringen sie Arche- Aber wäh- rend die männlichen Sprosse eine dünne Mittelrippe und einen verhältnismäßig gro- ßen flügeiförmigen Teil des Thallus haben, zeigen die weiblichen eine dicke Rippe und einen weniger entwickelten Flügel, was offen- bar auch die verschiedene Gestalt beider Sprosse bedingt. Die starke Entwickelung des Gewebes unterhalb der Archegonien er- möglicht die Aufspeicherung von Reservestoffen für die Embryo-- entwickelung. Offenbar sind also auch hier die Archegonien an den besser ernährten Sprossen angelegt. Die männlichen stellen ephemere, nach der Entleerung der Antheridien zugrunde gehende Gebilde dar. Dasselbe Prinzip kann auch ähnlich wie bei den erwähnten Characeen eine andere räumliche Anordnung von Antheridien und Archegonien bedingen. Die merkwürdige Gattung liiella z. B. be- sitzt einen Thallus bestehend aus einer mehrschichtigen, als Lei-. Fig. 4. Symj)hyogyne leptothele. Endstück einer männlichen


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