. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. urch kenntlich, daß der Penisplötzlich unter stärkster Dilatation aller Leibesringe des Männchens —sogar zwischen Pro- und Mesonotum entsteht ein Millimeter breiterSpalt und die Vorderbeine strecken sich (s. Fig. 13) — bis zur Basis im Das Geschlechtsleben des D_\i:iscus marginalis L. 207 Abdomen des Weibchens verschwindet. Gleichzeitio wird das ganzeTier von einer eigentümlichen Erektionsstarre ergriffen: der bisher inständiger Bewegung begriffene Käfer verharrt minutenlang nehmen beide Individuen infolge der Schwerpunktsverlageru


. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. urch kenntlich, daß der Penisplötzlich unter stärkster Dilatation aller Leibesringe des Männchens —sogar zwischen Pro- und Mesonotum entsteht ein Millimeter breiterSpalt und die Vorderbeine strecken sich (s. Fig. 13) — bis zur Basis im Das Geschlechtsleben des D_\i:iscus marginalis L. 207 Abdomen des Weibchens verschwindet. Gleichzeitio wird das ganzeTier von einer eigentümlichen Erektionsstarre ergriffen: der bisher inständiger Bewegung begriffene Käfer verharrt minutenlang nehmen beide Individuen infolge der Schwerpunktsverlagerungdes Paares eine stärker zum Wasserspiegel geneigte Lage ein, wie esin Fig. 13 zur Wiedergabe kommt. Nach kurzer Zeit tritt — und indiesem Moment wurde die der Fig. 13 zugrunde gelegte Aufnahmegemacht — in der durch das 8. und 9. Sternit des Weibchens gebildeten»Begattungstasche« (»poche copulatrice«, Regimbart 1877, p. 269) einebreiige, leuchtend weiße Substanz auf, die aus dem langsam zurück- -^^ iiiiMIIWiWUiliPMPHWW. Fig. 14. Atempause des (5 nach der Übertragung der Spermatophore, das als weißer Pfropf in der noch niclitgeschlossenen »Begattungstasche« des Q sichtbar ist. Von hinten gesehen. weichenden Penis herausquillt und nach und nach den ganzen Raumausfüllt, um schheßlich über den Rand der Tasche zu fließen und teil-weise in Fäden ausgezogen zu Boden zu sinken. Die Hauptmasse in-dessen wird von den Parameren aufgefangen und von diesen gegen dieUnterseite des 8. Sternits gedrückt, wo sie als das sogenannte BegaJ:timgs-zeichen erstarrt (s. Fig. 14 und Fig. 15). Nach 5 bis 10 Minuten ziehtdas Männchen die Geschlechtsorgane ein und sucht die Atemstellung zugewinnen, in der es geraume Zeit verharrt (Fig. 14). Die Übertragung der Geschlechtsprodukte des Männchens hat statt-gefunden, die Tätigkeit des Männchens ist indessen damit nicht beendet. 208 Hans Blunck, Es bleibt ihm noch die Aufgabe, die weit offen stehende »Begattungs-tasche«


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