. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 132 Zweites Kapitel. wenn man sie stark oder andauernd erschüttert (Fig. 48), und an vielen anderen Objekten ebenfalls. Eine dritte Tatsache, die auf die flüssige Konsistenz des Proto- plasmas hinweist, und die in den allerverschiedensten Zellformen be- obachtet werden kann, ist die Kugel- und Tropfenform der im Pi'otoplasma eingeschlossenen Flüssigkeitsansamm- lungen, wie z. B. der sogenannten Vakuolen, der Fett- und Oel- tröpfchen etc., die hier und dort im Protoplasma zerstreut ent- stehen, wachsen und unter U


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 132 Zweites Kapitel. wenn man sie stark oder andauernd erschüttert (Fig. 48), und an vielen anderen Objekten ebenfalls. Eine dritte Tatsache, die auf die flüssige Konsistenz des Proto- plasmas hinweist, und die in den allerverschiedensten Zellformen be- obachtet werden kann, ist die Kugel- und Tropfenform der im Pi'otoplasma eingeschlossenen Flüssigkeitsansamm- lungen, wie z. B. der sogenannten Vakuolen, der Fett- und Oel- tröpfchen etc., die hier und dort im Protoplasma zerstreut ent- stehen, wachsen und unter Umständen wieder verschwinden können (Fig. 46 ö). Wäre die Gruudmasse des Protoplasmas starr, so wäre es unverständlich, wie diese Flüssigkeitstropfen der verschiedensten. Fig. 48. Orbitolites. Teil der vielkammerigen Kalkscheibe des Foratninifers mit ausgestreckten Pseudopodienfäden. A in ungestörtem Zustande. B das Protoplasma der Pseudopodien hat sielk auf starke Erschütterungsreize zu Kügelchen und Spindeln zu- sammengeballt. Größe gerade immer Kugelform annehmen und dieselbe, wie die Oel- tröpfchen, bei ihrer Massenzunahme beibehalten sollten. Eine Kugel- form dieser Flüssigkeiten ist mechanisch nur möglich, wenn das um- gebende Medium nach allen Seiten hin einen gleichen Druck ausübt und in gleichem Maße nachgibt, d. h. wenn es selbst eine Flüssig- keit ist. Derartiger Tatsachen, die sich nur mit einem flüssigen Cha- rakter des Protoplasmas vertragen, ließe sich eine unbegrenzte Zahl anführen. Die genannten genügen aber vollkommen, um zu zeigen, daß die Lebensvorgänge sehr wohl an ein flüssiges Substrat geknüpft sein können. Freilich sind der flüssige und der feste Zustand der Körper nicht durch eine scharfe Grenze voneinander zu trennen, sondern durch unmerkliche Uebergänge miteinander verbunden. Nach unseren physikalischen Vorstellungen beruht der Unterschied zwischen dem gasförmigen, flüssigen und festen Zustande der Körper nur dara


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