. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 31 Die Gartenweit. 429 Den größten Vorteil eines geeigneten Obstabsatzes ver- spricht man sich, wenigstens in Bayern, aus der Einrichtung von ständigen Musterobstmärkten, an die sich das Publikum schnell gewöhnt, namentlich im Oktober, wo es gilt, den Winterbedarf an Obst zu decken. Wir haben in Bamberg 1906 damit begonnen und haben in den ersten zwei Jahren die Züchter selbst verkaufen lassen. Der Markt wurde in der Lokalpresse ausgeschrieben, es wurde für Reklame gesorgt, ein Gartensaal wurde zur Ver- fügung gestellt, die Aufstellung und polizeiliche, sowie


. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 31 Die Gartenweit. 429 Den größten Vorteil eines geeigneten Obstabsatzes ver- spricht man sich, wenigstens in Bayern, aus der Einrichtung von ständigen Musterobstmärkten, an die sich das Publikum schnell gewöhnt, namentlich im Oktober, wo es gilt, den Winterbedarf an Obst zu decken. Wir haben in Bamberg 1906 damit begonnen und haben in den ersten zwei Jahren die Züchter selbst verkaufen lassen. Der Markt wurde in der Lokalpresse ausgeschrieben, es wurde für Reklame gesorgt, ein Gartensaal wurde zur Ver- fügung gestellt, die Aufstellung und polizeiliche, sowie fach- männische Aufsicht wurde übernommen, einige Dienstleute zum Wegschaffen des gekauften Obstes wurden beordert und die oft Heu anstatt Holzwolle zur Verpackung, sie ver- Brutto- mit Nettogewicht, sie verwenden ungleiche und unpassende Gefäße und machen sich gar nichts draus, sogar Herings- und Seifenkisten für die Obstanlieferung und Verpackung zu benutzen. Nachdem nun die von dem Kgl. Landesinspektor und ökonomierat Rebholz in München eingerichteten r.'jsterobstmärkte vorbildlich für das ganze Land geworden waren, mußten wir uns auch in Bamberg und in Hof ent- schließen, solche Musterobstmärkte nach Münchener Vorbild einzurichten. Die Einrichtung eines solchen Musterobstmarktes kostet aber viel Vorbereitung, Mühe, Arbeit und Ausdauer, umso-. Obstmarkt in Bamberg. Tafelobst, in Schachteln, Kisten und Spankörben verpackt. Stadtverwaltung bewilligte einige Prämien für das beste an- gelieferte Obst. So war man aller Verantwortung entbunden, Produzent und Konsument mußten sich gegenseitig abfinden und das Publikum war froh, eine größere Auswahl guten Obstes an einem bestimmten Tag und an einem bestimmten, günstig gelegenen Platz der Stadt kaufen zu können. Es hat sich aber nachträglich herausgestellt, daß die Obst- züchter doch noch nicht genügend erzogen und vorgebildet sind, um einen solchen Obstverkauf selbst betäti


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