. Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Geology; Paleontology. regelmässige Verwachsung beider Modifikationen des Glimmers. Meistens nimmt der silberweisse Glimmer die Ränder der Rlättchen ein, während der Magnesiaglimmer grössere und kleinere un- regelmässige Flecken im Innern derselben bildet. Jedoch unterliegt diese Vertheilung auch nicht seltenen Ausnahmen. Reistehende Figuren zeigen einige treu nach der Natur copirte Reispiele einer solchen Verbindung der beiden Glimmerspecies in beiläufig dreifacher Vergrösserung. (F. 3 a—e.) *) Meine Untersuchungen haben mich aber ge- 6 6 Figur 3


. Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Geology; Paleontology. regelmässige Verwachsung beider Modifikationen des Glimmers. Meistens nimmt der silberweisse Glimmer die Ränder der Rlättchen ein, während der Magnesiaglimmer grössere und kleinere un- regelmässige Flecken im Innern derselben bildet. Jedoch unterliegt diese Vertheilung auch nicht seltenen Ausnahmen. Reistehende Figuren zeigen einige treu nach der Natur copirte Reispiele einer solchen Verbindung der beiden Glimmerspecies in beiläufig dreifacher Vergrösserung. (F. 3 a—e.) *) Meine Untersuchungen haben mich aber ge- 6 6 Figur 3. lehrt, dass der Kali- und Magnesiaglimmer noch eine Art von Verbindung mit einander eingehen. Wo nämlich mehrere über einander liegende Glimmerblättchen zu dünnen Tafeln vereinigt sind, gehören die mittleren gewöhnlich dem braun- schwarzen, die peripherischen dagegen dem sil- berweissen Glimmer an. Oft findet man jedoch auch zwischen den Rlättchen des Magnesiaglimmers dünnere Rlättchen oder kleine Schuppen des Kali- glimmers eingeschoben (f). Hält man nun diese Erscheinungen mit dem Umstände zusammen, dass da, wo der Granit der Verwitterung zu unterliegen beginnt, der im frischen Gestein häufigere dunkelfarbige Glimmer immer mehr zurücktritt, der silberweisse dagegen mehr und mehr vorherrscht, bis man endlich gar keinen braunen Glimmer mehr entdeckt; bedenkt man, dass an grösseren Granitblöcken im inneren frischen Kerne fast nur schwarzbrauner, an der verwitternden Peripherie aber zuletzt nur silber- weisser Glimmer vorhanden ist, so scheint die Vermuthuag gar nicht unbegründet zu sein, dass der schwarzbraune Glimmer durch eine uns noch unbekannte Metamorphose während der Zersetzung des Granites in silbervveissen übergehe, dass der Letztere daher das Product einer Art von eigen- tümlicher Pseudomorphose des Ersteren sei. Freilich fehlen noch genauere chemische Analysen beider Glimmerarten, um uns von der Realität dieses nur vermutheten Vorganges,


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