. Die Gartenwelt . Abb. 8. Schloß in Koblenz. wo zwischen Seiten- flügeln und dem Schloßbau ein nied- rig gehaltenes Par- terre projektiert war. In diesen Fäl- len vergibt der Stadtgärtner sich gar nichts, wenn er sich danach um- sieht (in älteren Zeichnungen zum Beispiel), wie sich der Architekt die nächste Umgebung seines Gebäudes gedacht hat. Einen richtigen Fingerzeig für eine eventuelle Aus- gestaltung findet er oft auf diese Weise. Endlich soll hier die Tätigkeit des Stadtgärtners als Dekorateur von öffentlichen Gebäuden besprochen werden. Es ist eine der schwierigsten Aufgaben für ihn,
. Die Gartenwelt . Abb. 8. Schloß in Koblenz. wo zwischen Seiten- flügeln und dem Schloßbau ein nied- rig gehaltenes Par- terre projektiert war. In diesen Fäl- len vergibt der Stadtgärtner sich gar nichts, wenn er sich danach um- sieht (in älteren Zeichnungen zum Beispiel), wie sich der Architekt die nächste Umgebung seines Gebäudes gedacht hat. Einen richtigen Fingerzeig für eine eventuelle Aus- gestaltung findet er oft auf diese Weise. Endlich soll hier die Tätigkeit des Stadtgärtners als Dekorateur von öffentlichen Gebäuden besprochen werden. Es ist eine der schwierigsten Aufgaben für ihn, der er in den seltensten Fällen gerecht wird, denn es gehört zur Er- reichung glücklicher Wirkungen ein feines Gefühl für die Eigentümlichkeit architektonischer Schönheit, die leicht durch ungeschickt angebrachten Blumenschmuck aufgehoben werden kann. In den meisten Fällen wird des Guten zu viel getan, selten zu wenig. Es sei gestattet, ein paar allgemeine Richt- linien aufzustellen. Man darf wohl sagen, daß je monumentaler der Stil, je klassischer die Formen der Architektur sind, um so weniger paßt dazu der zierliche, gleichsam als krauseste Ornamentik wirkende Blumenschmuck. Je aufgelöster und barocker die Architekturform, um so weniger schadet dem Eindruck des Ganzen der Blumenschmuck an den Fenstern. Rathäusern der deutschen Renaissance, Barockschlössern wird also der Blumen- schmuck weniger schaden (vorausgesetzt, daß die Farben zueinander passen), während in klassizistischem Sinne er- standene Gebäude denselben selten vertragen. Oft versucht man, sich mit dem Sdimuck eines Mittelrisalits zu begnügen,
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