. Die Gartenwelt. Gardening. 310 Di e Garten weit. XX. 2ß Pflanzendüngung. Sommerdüngung. Im allgemeinen bin ich der Ansicht, daß der Boden vor der Pflanzung genügend mit Nährstoffen versehen sein muß, daß also die Nachdüngung nur ein Notbehelf ist, oder mit Rücksicht auf die Düngerart (Chilisaipeter) angewandt wird. Natürlich denke ich hierbei nur an einjährige Kulturen, vor- zugsweise an Gemüse. Trotzdem gibt es aber Umstände genug, die auch hier eine Nachdüngung als wünschenswert erscheinen lassen. Haben wir leichten, warmen Boden, den unsere Kohlarten, Gurken, Tomaten und andere schnell un


. Die Gartenwelt. Gardening. 310 Di e Garten weit. XX. 2ß Pflanzendüngung. Sommerdüngung. Im allgemeinen bin ich der Ansicht, daß der Boden vor der Pflanzung genügend mit Nährstoffen versehen sein muß, daß also die Nachdüngung nur ein Notbehelf ist, oder mit Rücksicht auf die Düngerart (Chilisaipeter) angewandt wird. Natürlich denke ich hierbei nur an einjährige Kulturen, vor- zugsweise an Gemüse. Trotzdem gibt es aber Umstände genug, die auch hier eine Nachdüngung als wünschenswert erscheinen lassen. Haben wir leichten, warmen Boden, den unsere Kohlarten, Gurken, Tomaten und andere schnell und gierig mit Wurzeln durch- ziehen, so ist bei genügender Feuchtigkeit das Wachstum rege und der Nahrungsverbrauch geht schnell vor sich, wo- bei Blätter und Blüten sich üppig entfalten, dadurch aber auch immer mehr Nahrungsstoffe beanspruchen, die dann der Boden schließlich doch nicht mehr in dem Maße hergeben kann, daß die Pflanzen sozusagen auf der Höhe bleiben. Die Folge ist eine Beschränkung der Ausdehnung und eine damit verbundene vorzeitige Abschließung der Ausbildung der Früchte, des Kohlkopfes usw. Es gibt dann Kohlfelder, die durch große Blätter und kleine Köpfe auffallen; Gurken, die, ohne Krankheiten aufzuweisen, plötzlich versagen, und Tomaten mit schlechtem Fruchtansatz, um nur einige Bei- spiele anzuführen. Greifen wir nun beizeiten mit flüssigem Dünger ein, so kann das ursprünglich eingesetzte Wachstum ungehindert weitergehen und Erscheinungen, wie eben geschildert, treten nicht ein. Es muß hiernach einleuchten, wie man den Ertrag durch Nachdüngung noch steigern kann, welche Werte die Stall- jauche bei geschickter Anwendung, Verdünnung, Verwendung bei Regenwetter, oder nach erfolgtem Wasserguß und dergleichen noch schafft. Ich würde die Sommerdüngung viel umfangreicher an- wenden, wenn ich genügend Arbeitskräfte dazu hätte. Man müßte auf jede einzelne Pflanze sein Augenmerk richten können, denn manche können infol


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