Archive image from page 219 of Der Mensch, sein Ursprung und. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung dermenschseinurs00lech Year: 1911 204 W. Lee he: Der Mensch. Wenn auch keineswegs immer scharf von der rein regressiven Entwick- lungsart geschieden, verdient eine andere Form der Entstehung der rudi- mentären Organe erwähnt zu werden, diejenige nämlich, die bei der Ent- wicldungsform auftritt, welche wir bereits oben als Entwicklung der Qua- lität auf Kosten der Quantität bezeichnet haben. In einem früheren Kapitel haben wir bei dem Studium der Um
Archive image from page 219 of Der Mensch, sein Ursprung und. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung dermenschseinurs00lech Year: 1911 204 W. Lee he: Der Mensch. Wenn auch keineswegs immer scharf von der rein regressiven Entwick- lungsart geschieden, verdient eine andere Form der Entstehung der rudi- mentären Organe erwähnt zu werden, diejenige nämlich, die bei der Ent- wicldungsform auftritt, welche wir bereits oben als Entwicklung der Qua- lität auf Kosten der Quantität bezeichnet haben. In einem früheren Kapitel haben wir bei dem Studium der Umbildung der Glieder beim Pferde Ge- legenheit gehabt, zu beobachten, wie im Laufe der geologischen Perioden gewisse Teile des Fußskeletts (die Mittelzehe) sich immer mehr ausgebildet haben, während andere (die Seitenzehen) eine fortschreitende Rückbildung erfahren haben, bis sie bei dem jetzt lebenden Pferde zu typisch rudimen- tären, vollkommen unbrauchbaren Körperteilen herabgesunken sind. In diesem Falle ist also während der historischen Entwicklung der Pferdegattung das Organ als solches, der Fuß, keines- wegs überflüssig geworden, nur die Art seiner Funktion hat eine Veränderung erlitten, wodurch gewisse Teile auf Kosten anderer entwickelt worden sind, deren letzte Reste noch heute als Abfallprodukte des Entwicklungsprozesses vorhanden sind. Gehen wir nun zu un- serem besonderen Gegen- stande, den rudimentären Organen des menschlichen Körpers, über, so können wir auch hier zunächst ein rudimentäres Organ, ähnlicher Art wie das zuletzt angeführte stu- dieren. In einem früheren Kapitel haben wir gesehen, wie das Großhirn beim Menschen und bei den Säugetieren infolge seines Wachstums allmäh- lich andere Gehirnteile überlagert, deren Ausbildung im allgemeinen nicht gleichen Schritt mit der des Großhirns gehalten hat — ein Prozeß, der, wie bereits gezeigt, sowohl durch embryologische als vergleichend-anato- mische Tatsachen nachweisbar ist. Unt
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